Erderwärmung

Weltklimarat drängt zu raschem Handeln

Lange Zeit dachte man, die Erderwärmung bei etwa 2 Grad stoppen zu müssen. Doch die damit verbundenen Risiken sind bereits groß, warnen Forscher.

Weltklimarat drängt zu raschem Handeln
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Der Weltklimarat IPPC hat 6000 Studien durchgearbeitet und ein Papier für die Uno-Weltklimakonferenz erarbeitet. Dieses Papier zeigt einige klare Unterschiede zwischen einer Erwärmung von 1,5 und einer von 2 Grad. Der globale Meeresspiegel würde bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei 1,5 Grad Erwärmung um 10 Zentimeter weniger klettern als bei 2 Grad. „Das würde beinhalten, dass 10 Millionen weniger Menschen den Risiken ausgesetzt wären, wie der Versalzung von Äckern oder Überschwemmungen durch Stürme in küstennahen Gebieten“, sagt IPCC-Autor Wolfgang Cramer. „Das Nildelta und andere Flussdeltas erleben schon jetzt Verluste an Landfläche durch eindringendes Meerwasser.“

Wirkung auf das Meer

Einen eisfreien Arktischen Ozean im Sommer gibt es laut IPCC bei 1,5 Grad wahrscheinlich einmal pro Jahrhundert, bei 2 Grad vermutlich «mindestens einmal pro Jahrzehnt». Auch warnen die Autoren, dass etwa 70 bis 90 Prozent der Korallenriffe verschwinden, wenn es um 1,5 Grad wärmer wird als vor der Industrialisierung. «Mit 2 Grad wären praktisch alle verloren.» Bei 2 Grad Erwärmung könnten deutlich weniger Fische gefangen werden.

Weltklimakonferenz in Polen

Die Zusammenfassung des neuen Berichts wurde in der vergangenen Woche mit Vertretern von 195 Staaten abgestimmt, so dass diese nun ein politisches Gewicht hat. Die Daten sind auch Grundlage für die Weltklimakonferenz im Dezember im polnischen Kattowitz.