Corvara

Alfreider wittert politische Schmutzkampagne

Gegen den SVP-Landtagsabgeordneten Daniel Alfreider gibt es Vorwürfe der Trickserei bei Kubaturverlegung in seiner Heimatgemeinde Corvara. Alfreider sieht in den Medienberichten eine politische Kampagne gegen seine Person.

Alfreider wittert politische Schmutzkampagne
Rai Tagesschau
Vor rund einem Jahr berichtete das Wochenmagazin ff über den Luxusbauernhof Alfreiders in Kolfuschg mit großzügigen Chalets, die aus einem alten Stadel entstanden sind. Die ff warf damals die Frage auf, ob die Schafzucht auf dem Hof nicht nur ein Vorwand für den Ausbau war.

Neue Vorwürfe 

Nun also neue Vorwürfe. Anders als bei der Bauernhoferweiterung sind sie nun konkreter - vor allem was die offenbar raumordnerische Willkür betrifft, dank der Alfreider zwei kleinere alte Holzhütten nicht wie vom Regelwerk vorgesehen um maximal 100 Meter, sondern gleich um 1,3 Kilometer verlegen durfte - just auf das Gründstück, wo besagter Luxusbauernhof steht - und eine Skipiste geplant ist. Auch weil Alfreider in der besagten Zeit - bis Mai 2015 - in seiner Heimatgemeinde Baureferent war, wurde nun das Interesse der Staatsanwaltschaft geweckt, die offenbar Voruntersuchungen eingeleitet hat.

Alfreider selbst lässt die Vorwürfe so nicht gelten und wehrt sich­.

"Da gibt es einige Unwahrheiten, die gilt es zu berichtigen. Das kann man so nicht stehen lassen. Bereits vor meiner Zeit in der Gemeinde, wo ich politisch noch gar nicht aktiv war, sind einige dieser Projekte gestartet. Es ist einfach eine Anschuldigung, die ich so nicht stehen lassen kann."

Zugleich liefert der mögliche neue Landesrat für Mobilität eine Erklärung für die für ihn "völlig aus der Luft gegriffenen Vorwürfe": "Es ist schon auffällig, dass genau in politisch intensiven Zeiten wie jetzt, wo wir uns in Koalitionverhandlungen befinden, dieses Thema aufkommt. Es ist wichtig, meine Person von meinem politischen Amt zu trennen", erklärt Alfreider Rai Südtirol.

"Natürlich ist auch mein Projekt in der Gemeinde weitergebracht worden, als ich dort war. Das ist aber bei vielen anderen auch so, da sehe ich kein Problem." 

Und wie hält er es mit dem Trennen von Amt und Begünstigung? Alfreider war bis Mai 2015 Baureferent in der Gemeinde Corvara. In dieser Zeit kam es zu entscheidenden Akten, die zur Verlegung der beiden Hütten führten. "Ich bestreite nicht, dass ich dieses Amt inne hatte. Wie gesagt: einige Projekte sind schon zuvor gestartet und natürlich ist auch mein Projekt in der Gemeinde weitergebracht worden, als ich dort war. Das ist aber bei vielen anderen auch so, da sehe ich kein Problem." 

Ob möglicherweise auch die Staatsanwaltschaft kein Problem darin erkennt, muss sich noch zeigen. 

(hp)