UNO-Klimagipfe

​Kattowitz: Abschluss verzögert sich weiter

Der Abschluss der UNO-Klimakonferenz in Kattowitz hat sich am Samstagabend weiter verzögert.

​Kattowitz: Abschluss verzögert sich weiter
Die für den Abend angekündigte abschließende Plenarsitzung hatte auch um 20 Uhr noch nicht begonnen. Wie aus Delegationskreisen verlautete, war kein Ende der eigentlich bis Freitag angesetzten Konferenz abzusehen.
 
Grund dürfte weiterhin der Widerstand Brasiliens sein, das die Bestimmungen für den Emissionshandel aufweichen will. Dieser ist zwar nicht Gegenstand der Diskussionen um das Abschlusspapier, wird aber Thema bei der nächsten Klimakonferenz sein, die in einem Jahr in Chile stattfindet.
 
Konkret geht es um die sogenannen CDM-Projekte (Clean Development Mechanism), die es reichen Industrieländern ermöglichen, ihre eigene Klimabilanz durch die Finanzierung von Projekten in Schwellen- und Entwicklungsländern zu verbessern. Dazu gehören etwa Aufforstungsprojekte oder der Bau von Windkraftanlagen.

Brasilien beharrte in Katowice aus finanziellen Eigeninteressen darauf, begonnene CDM-Projekte vollständig weiter laufen zu lassen. Dies würde den Industrieländern aber ermöglichen, unter dem Kyoto-Protokoll geltend gemachte Emissionsminderungen noch einmal als Klimaschutzmaßnahme zu präsentieren.

Außerdem könnte es zu Doppelzählungen kommen, weil es im Pariser Klimaabkommen keinen Mechanismus gibt, um zu verhindern, dass sowohl das zahlende Industrieland als auch das durchführende Entwicklungsland die Klimaschutzmaßnahme geltend machen.

apa