Operation "Davy": Die ​Bankomat-Bande ist ausgeforscht.

Eine Ermittlergruppe der Carabinieri verhaftete zwei Männer, die für insgesamt vier Bankomat-Einbrüche verantwortlich sein sollen. Die Täter des missglückten Bankomatraubs in Kurtatsch sind allerdings noch unbekannt.

Operation "Davy": Die ​Bankomat-Bande ist ausgeforscht.
Rai Südtirol

Seit vergangenem September gab es in Südtirol gleich mehrere Sprengungen von Bankomatschaltern. Nicht immer konnten die Einbrecher Beute machen, aber jedes Mal versursachten sie große Schäden. Nun wurden zumindest zwei der mutmaßlichen Täter gefasst, nach einem Dritten wird noch gefahndet. Sie stammen aus Moldawien, wohnen in der Nähe von Verona und waren schon seit einiger Zeit im Fokus der Ermittler.

Operation „Davy“

Stolz präsentierten die Carabinieri am Vormittag die Details ihrer erfolgreichen Ermittlungen. Sicher scheint zu sein, dass die beiden verhafteten Männer für insgesamt vier der Bankomat-Einbrüche in den vergangenen Monaten verantwortlich sein sollen. Die Carabinieri legen den Männern die Sprengung beziehungsweise die versuchte Sprengung der Bankomat-Schalter in Barbian (Ende September), in Vintl (Anfang Oktober), in Villanders (Anfang Oktober) und in der Gemeinde Ton im Nonstal (Mitte Oktober).   

Noch andere Täter unterwegs?

Die große Frage ist, ob weitere und, wenn ja, wie viele andere Bankomat-Räuber auf freiem Fuß sind. Wie der Presseoffizier der Carabinieri, Enrico Pigozzo, sagte, könnten die zwei verhafteten Moldawier nicht die einzigen Bankomat-Sprenger sein. Manche Bankomat-Sprengungen könnten auf das Konto anderer Täter gehen.

Komplexe Ermittlungen

Im Vorfeld der Verhaftungen wurden komplexe Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehörten Telefonüberwachungen genauso wie genaue Auswertungen des verfügbaren Videomaterials der betroffenen Banken. Außerdem wurden die Verdächtigen über einen längeren Zeitraum von Beamten beschattet. Schon nach dem Anschlag auf den Bankomat-Schalter in Vigo di Ton sei man den Kriminellen auf der Spur gewesen, doch damals konnten die Täter noch durch Apfelanlagen und Wälder entkommen.

Mit den nun erfolgten Verhaftungen sind sich die Carabinieri sicher, dass sie zwei mutmaßliche Bankomat-Sprenger dingfest gemacht haben. Bezeichnend für die Gruppe war laut Carabinieri die schnelle Vorgehensweise, das Tragen von Sturmhauben und der Vorsicht, mit der sie agierten, um keine Spuren zu hinterlassen. Im Zuge der Ermittlungen beschlagnahmten die Carabinieri Material, das die Gruppe offenbar für ihre kriminellen Aktionen nutzte - darunter: Fungeräte, Schläuche und Kabel, Sturmmasken - und auch eine Pistole samt Munition. 

Ganz beruhigt schlafen können die Südtiroler Filialen indessen nicht. Denn der jüngste Bankomatraub, der in Kurtatsch verübt wurde (die Tagesschau hatte berichtet, den Bericht dazu können Sie unter diesem Absatz anschauen), kann, nach Ansicht der Ermittler, eben nicht den verhafteten Moldawiern angelastet werden. 
 
Die Ermittler unterstrichen, dass die Bankomatsprengungen gefährliche Aktionen sind. Denn das Acetylen, das von den Räubern verwendet wird, sei ein Gas, das schwer zu kontrollieren sei. Die zwei Verhafteten sitzen derzeit im Gefängnis von Verona ein. Die Suche nach dem mutmaßlichen dritten Täter läuft indessen weiter, ein Haftbefehl liegt bereits vor.

(zb/pg)
 
Carabinieri: "Komplexe Überwachung" Rai Südtirol
Carabinieri: "Komplexe Überwachung"