Transparency International

Italien gehört zu den korruptesten Ländern Europas

Nach einer Untersuchung der Organisation Transparency International ist Italien eines der korruptesten Länder in Europa.

Italien gehört zu den korruptesten Ländern Europas
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Die Organisation Transparency International untersucht Korruption weltweit in 180 Ländern. Jährlich veröffentlicht die Organisation einen Bericht. Korruption und Bestechung nehmen der neusten Umfrage zufolge in vielen Ländern deutlich zu. "Weltweit ist die Situation düster", teilte Transparency International bei der Vorstellung des neuen Korruptionswahrnehmungsindexes (CPI) am Dienstag in Berlin mit. Je mehr Punkte ein Land in diesem Index erzielt, umso weniger Korruption gibt es.

Vormarsch von Korruption

Demnach erreichen mehr als zwei Drittel aller untersuchten Länder weniger als 50 von 100 möglichen Punkten. In einigen Ländern gibt es nach den Untersuchungen der Organisation deutliche Rückschritte. So rutschten die USA von Platz 16 auf Platz 22 ab. "Korruption wird in den USA in der Wirtschaft und in staatlichen Institutionen als zunehmendes Problem wahrgenommen. Außerdem werden Interessenkonflikte in der Politik als Gefahr gesehen", schreibt Transparency.

Italien im hinteren Feld

Weltweit Spitzenreiter als "sauberstes" Land ist Dänemark mit 88 Punkten im CPI 2018 vor Neuseeland und Finnland. Den letzten Platz belegt Somalia mit 10 Punkten. Deutschland ist auf Platz 11 gefallen, Österreich liegt auf Platz 14. Weit abgeschlagen unter den europäischen Ländern liegt Italien auf Rang 53. Eine Verbesserung sieht Transparency International dennoch. Italien verbesserte sich im vergangenen Jahr vom 57. auf den 53. Rang. Jedoch werden unter den EU-Ländern nur Kroatien, Ungarn oder die Slowakei als korrupter eingestuft. 

Auf der folgenden interaktiven Karte können Sie das Ranking jedes Landes sehen. 



Den deutlichsten Rückgang verzeichnet Aserbaidschan, das von Rang 122 auf Rang 152 abstürzt. 2017 waren Korruptionsvorwürfe bekannt geworden, wonach sich Politikerinnen und Politiker mehrerer europäischer Staaten, darunter auch in Deutschland, als Interessenvertreter Aserbaidschans im Europarat haben einkaufen lassen. Die Bürger der EU-Staaten Rumänien und Bulgarien leiden laut Index stärker unter staatlicher Korruption als etwa Menschen in Saudi-Arabien, dem Oman und Ruanda.

Ziel von Transparency International

Ziel der gemeinnützigen internationalen Nichtregierungsorganisation ist die Bekämpfung und Eindämmung von Korruption weltweit. Sie hat ihren Sitz in Berlin. Auch in Deutschland nehmen laut der Untersuchung Korruption und Bestechung zu. Europas größte Volkswirtschaft rutschte in der Bewertung leicht ab - liegt aber immer noch weit über dem internationalen Durchschnitt.

Der jährlich veröffentlichte Index misst die in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommene Korruption im öffentlichen Sektor in 180 Ländern. Nach Einschätzung von Transparency International gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen zunehmender Korruption und einem Verfall von Demokratien und rechtsstaatlichen Strukturen. Korruption gedeihe überall dort, wo demokratische Strukturen geschwächt würden - Beispiele in Europa seien Ungarn und die Türkei.

(dpa/pm)