Glücksspiel: Südtiroler geben 900 Millionen Euro pro Jahr aus

Strengere Gesetze und Prävention bringen offenbar wenig: Die Ausgaben für Glücksspiel bleiben unverändert hoch.

Glücksspiel: Südtiroler geben 900 Millionen Euro pro Jahr aus
pexels
Die jüngsten Zahlen der staatlichen Monopolstellen belegen es schwarz auf weiß: Herr und Frau Südtiroler glauben an ihr Glück im Spiel. Im Jahr 2017 gaben sie dafür 900 Millionen Euro aus. 

Schlechte Investition

Dabei ist erwiesen: Wer um 10 Euro spielt, bekommt im Schnitt nur 8 Euro zurück. Am meisten Geld wurde an Spielautomaten ausgegeben, nämlich rund 450 Millionen Euro. Online-Wetten machen bereits ein Drittel aus. Traditionelle Wettspiele wie Lotto sind dagegen stark rückläufig.

Glücksspieler und Wettmuffel

Wie viele Südtiroler jährlich ihr Glück im Spiel suchen, ist nicht bekannt, wohl aber dass in Bozen am meisten verwettet wird und in der Gemeinde Pfatten am wenigsten. Auch zwischen den übrigen Gemeinden gibt es teils deutliche Unterschiede: In Neumarkt wird fast zehnmal so viel für das Glücksspiel ausgegeben wie in Kaltern.

Meran: Gemeindeväter besorgt

In Meran spielen die Bürger im Schnitt um 3.400 Euro pro Jahr - alarmierende Zahlen für Vizebürgermeister Andrea Rossi, der betont: "Das zwanghafte Spielen ist bei uns ein gesellschaftliches Problem, weil es vor allem sozial Schwächere in seinen Bann zieht, nämlich ältere Menschen und Jugendliche. Beunruhigend ist auch die Tatsache, dass man schnell in eine Spielsucht rutschen kann, etwa mit einem Rubbellos." Meran setzt darum weiter auf Prävention.

Hohe Steuereinnahmen dank Glücksspiel

Einzige sichere Gewinner beim Glücksspiel bleiben Staat und Land. Allein das Land Südtirol bekommt dank Glücksspiels jährlich mehr als 60 Millionen Euro an Steuergeld geschenkt.

(gr/mk)