Gericht

​Mordfall Obrist: „Tat war kulturell motiviert"

Im Mordfall Marianne Obrist hat der Richter nun die Urteilsbegründung hinterlegt. Der Täter habe die Frau demnach „ohne Erbarmen“ ermordet. Die Tat sei kulturell motiviert gewesen.

​Mordfall Obrist: „Tat war kulturell motiviert"
Rai Tagesschau
Im Mordfall Marianne Obrist sei der Beweggrund für die Tat im kulturellen Hintergrund des verurteilten Täters Rabih Badr zu suchen, schreibt Richter Peter Michaeler in der Urteilsbegründung. Der damalige Lebensgefährte von Obrist vertrete radikale Haltungen, die mit der Lebensweise einer westlichen Frau nicht vereinbar seien.
 
In der Vorstellung Badrs sei die Frau dem Mann untergeordnet. Badr habe seine Partnerin ungerechtfertigt der Untreue beschuldigt, eingeengt und unterdrückt, so der Richter.

"Bestialisch" ermordet

Im August vor zwei Jahren habe Badr Obrist in ihrer Wohnung in Milland zuerst mit einem Stock, dann mit einem Baseballschläger „wie einen herrenlosen Hund verprügelt“, schreibt Michaeler. Es habe mindestens 20 Schläge gegeben. Am Ende soll Badr mit einem Messer auf sie eingestochen und sie „ohne Erbarmen“ und „bestialisch“ ermordet haben. Badr habe dem Opfer minutenlang „immense Schmerzen“ zugefügt.
 
Im Dezember wurde Badr in einem verkürzten Verfahren zu 30 Jahren Haft verurteilt. Seine Anwälte haben Berufung angekündigt.
 
(pg/br)
 Rai Tagesschau