Caritas Wirkungsbericht

Zahlung Impossible: Mietkosten in Südtirol

Immer mehr Südtiroler tun sich schwer, die Wohnung zu bezahlen. Darauf weist die Caritas hin. Wohnen ist der Schwerpunkt im diesjährigen Tätigkeitsbericht.

Zahlung Impossible: Mietkosten in Südtirol
Pixabay
Download (File - 1 KB)
Es ist der Traum vieler: ein Häuschen im Grünen - und wenn es dazu nicht reicht: eine angemessene Wohnung. Doch das bleibt für viele Südtiroler ein unerreichbarer Traum. Ein angemessener Wohnraum ist für sie unerschwinglich. Schlimmer noch: immer mehr Menschen können sich noch nicht einmal ein Dach über dem Kopf leisten. Und das nicht etwa, weil sie nicht arbeiten: trotz Arbeit sind sie am Existenzminimum, warnt die Caritas. 

Prekäre Arbeitsverhältnisse, Teilzeit, befristete Verträge

Grund für das Wohnproblem der Arbeiter ist laut dem Leiter des Bereichs Wohnen in der Caritas Danilo Tucconi die prekäre Arbeitssituation vieler vor allem junger Menschen. "Es ist ein Widerspruch. Südtirol rühmt sich Vollbeschäftigung zu haben," sagte Tucconi im Morgengespräch. "Aber es gibt zu viele befristete Arbeitsverträge und Teilzeitstellen." Vermieter wollen Sicherheit. Wer keinen fixen Arbeitsvertrag vorweisen kann, der bekommt keine Wohnung. Und wer 800 Euro im Monat verdient, für den ist eine Wohnung nicht bezahlbar. 

Politik muss Lösungen anbieten

Jetzt ist die Politik gefordert, sagt Tucconi. Mehr Plätze in Arbeiterwohnheimen sind notwendig. Denn die Wartezeiten in den vom Wobi geführten Heimen beträgt bis zu einem Jahr. Die Caritas hilft zwar bei Obdachlosigkeit. Doch auch die Caritas stößt an ihre Grenzen. 828 Menschen wurden im abgelaufenen Jahr untergebracht. "Die Politik muss mehr Flächen für den Wohnbau ausweisen. Und sich für mehr Sicherheit am Arbeitsmarkt starkmachen," fordert Tucconi. 


(mm/petr)
Danilo Tucconi vom Bereich Wohnen der Caritas Rai Tagesschau
Danilo Tucconi vom Bereich Wohnen der Caritas