Familienkongress

Vieldiskutierter Kongress ist zu Ende

Zum Abschluss des dreitägigen Weltkongresses der Familien in Verona haben noch einmal 10.000 Menschen FÜR eine intensivere Familienpolitik demonstriert.

Vieldiskutierter Kongress ist zu Ende
Ansa
 Am Ende haben beide Seiten für ihre jeweilige Sachen demonstriert. Die Verfechter von gleichgeschlechtlichen Ehen und gesetzmäßigen Abtreibungen zum Einen, die Krezritter für die traditionelle Familie zum Anderen. Letztere forderten bei ihrem Zug durch die Straßen der Romeo-und Julia-Stadt von der italienischen Regierung konkret mehr Unterstützung für "traditionelle Familien".

Tausende Kongressteilnehmer

Der Weltkongress der Familien, zu dem 3.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern angereist waren, befasste sich mit Themen rund um die "traditionelle Familie" in der modernen Welt. Ausgerichtet wurde er von internationalen katholischen Organisationen und Familienorganisationen vor allem aus den USA und Europa. Hinter dem Treffen steht ein christliches Netzwerk evangelikaler Prägung aus den USA, das gegen Abtreibung und gegen die Homo-Ehe eintritt.

Salvini für Fortpflanzung

Auch Innenminister Lega-Chef Matteo Salvini hatte sich am vorletzten Kongresstag für die Unterstützung heterosexueller Paare ausgesprochen. Ihnen müsse geholfen werden, mehr Kinder zu bekommen, so Salvini beim "Weltkongress".

Koalitionspartner abgekoppelt

Spitzenpolitiker der Fünf Sterne-Bewegung hielten sich hingegen von der Veranstaltung fern. Gesundheitsministerin Giulia Grillo, die der Fünf Sterne-Bewegung angehört, bezeichnete den Weltkongress der Familie als "rechtsextrem".

Protesdemonstrationen

Circa 20.000 Personen hatten sich an einer von Frauenverbänden organisierten Protestdemonstration gegen den Weltkongress der Familien beteiligt. Die Demonstrantinnen, angeführt von führenden Politikerinnen, beschuldigten die Teilnehmer des Weltkongresses, "mittelalterliche Positionen" zu vertreten.

Manifest der Veranstalter

Die Veranstalter forderten zum Abschluss in einem Manifest eine neue Familienpolitik. Die Politik müsse den traditionellen Familien mehr Gewicht geben. Es dürfe keine neuen Familienformen, wie etwa Homo-Ehen geben, so die christlich-fundamentalistischen Gruppen, die hinter dem Kongress stehen. Am Ende war Verona dann wieder das, was sie davor schon war: die Stadt von Romeo und Julia, dem berühmtesten Liebespaar der Literaturgeschichte.
 
(zb)