Alpinismus / Unglück

Habeler: "Das waren die Besten der Besten"

Für die Tiroler Profibergsteiger David Lama und Hansjörg Auer gibt es keine Hoffnung mehr. Die Suche nach ihnen ist nach dem Lawinenunglück in der kanadischen Provinz Alberta zu gefährlich. Bergsteigerlegenden würdigten die beiden.

Habeler: "Das waren die Besten der Besten"
Instagram/davidlama_official
Die Tiroler Bergsteigerlegende Peter Habeler zeigte sich vom wahrscheinlichen Ableben der Tiroler Bergsteiger erschüttert. „Schlimm, schlimm, schlimm. Das waren die Besten der Besten. Überflieger im positiven Sinn", so Habeler. Zu Lama hatte der Zillertaler eine besondere Beziehung. Habeler gilt als sein Entdecker. Er war sein erster Kletterlehrer. 2017, mit fast 75 Jahren, durchstieg Habeler gemeinsam mit David Lama die Eiger-Nordwand. „David war eine Ikone." Habeler hatte gemeinsam mit Reinhold Messner den Mt. Everest 1978 als erster Mensch ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen und damit Alpingeschichte geschrieben.

Reinhold Messner: „Schlimmes Unglück"

Tief betroffen zeigte sich auch Extrembergsteigerlegende Reinhold Messner. „Es ist ein sehr schlimmes Unglück, schrecklich", sagte Messner. Alle drei hätten zu den besten Bergsteigern der Welt gehört, erklärte Messner. Sowohl Lama als auch Auer habe er persönlich gut gekannt, so Messner. Von den Weltbesten, die sich in diesem Bereich bewegen, komme die Hälfte ums Leben - dies sei schon immer so gewesen. „Bergsteigen in dieser Dimension ist faszinierend. Aber es ist auch schwer zu vertreten", zeigte sich Messner nachdenklich.

Die Tiroler Bergsteiger und Kletterer David Lama (28) und Hansjörg Auer (35) sowie ihr US-Kollege Jess Roskelley sind offenbar am Dienstag bei einem Lawinenabgang im Banff-Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains ums Leben gekommen. "Angesichts der Erkundungen vor Ort muss man davon ausgehen, dass alle drei Mitglieder der Gruppe tot sind", erklärte die Nationalparkverwaltung.

Lawinenunglück am Howse Peak

Lama, Auer und Roskelley wollten den 3.295 Meter hohen Howse Peak über einen schwierigen Aufstieg an der Ostseite besteigen. Das bestätigte deren gemeinsamer Ausrüster "The North Face" auf seiner Internetseite. Nachdem die drei Profibergsteiger vermisst gemeldet worden waren, hätten Rettungskräfte die Gegend aus der Luft untersucht und dabei Anzeichen für mehrere Lawinenabgänge feststellen können. Im Geröll wurde demnach außerdem Bergsteiger-Ausrüstung gesichtet. Aufgrund der hohen Lawinengefahr gab es seitdem keinen weiteren Rettungsversuch.

(APA/mk)