Sudan

Sudan: Präsident Al Bashir zurückgetreten

Nach den anhaltenden Protesten ist der sudanische Präsident Omar al-Baschir zurückgetreten. Der Diktator hatte das Bürgerkriegsland mehr als 30 Jahre lang mit harter Hand regiert.

Sudan: Präsident Al Bashir zurückgetreten
Ansafoto

Letztendlich ging alles ganz schnell in Khartum, der Hauptstadt des Sudan. Noch während das Militär dabei war, den Präsidentensitz in Khartum zu stürmen, gab Präsident Omar al -Baschir seinen Rücktritt bekannt. Gleich darauf kündigte das Militär an, eine Übergangsregierung ernennen zu wollen. 

Der Rückzug Al Baschirs sorgte auf den Straßen in Khartum für Jubelstimmung. al-Baschir hatte das Land mehr als 30 Jahre lang mit harter Hand regiert. Wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeitund Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen al-Baschir – und damit erstmals gegen einen amtierenden Staatschef – erlassen. Aufgrund fehlender Kooperation des UN-Sicherheitsrates mit dem Gerich in Den Haag wurden die Ermittlungen mangels Aussicht auf Erfolg im Dezember 2014 zeitweilig eingestellt. 

Der Rücktritt al-Baschirs der vorläufige Höhepunkt wochenlanger Proteste, die bereits im Dezember begonnen hatten. In dem ostafrikanischen Staat gibt es seit Mitte Dezember Proteste. Sie richteten sich zunächst gegen eine drastische Erhöhung der Brotpreise. Rasch weiteten sie sich aber zu Demonstrationen gegen den Präsidenten aus. Bei gewaltsamen Zusammenstößen wurden bisher dutzende Menschen getötet.

(Apa/hp)