Kirche in der Krise

Die Kirche sei der Totengräber der Evangelien: Aufstand der Frauen

Wir bleiben, wir erheben uns, wir wandeln die Kirche: 50 Kirchenfrauen aus Tirol und Südtirol gehen in die Offensive.

Die Kirche sei der Totengräber der Evangelien: Aufstand der Frauen
bleiben erheben wandeln
Mit einer Internetseite, einem Blog und gemeinsamen Aktionen engagieren sich 50 Frauen aus Tirol und Südtirol "für Gleichstellung in der Katholischen Kirche". Dass die Aktion nicht nur informell ist, sondern aufbegehrend und revolutionären Antrieb hat, zeigt das Motto, das sich die Kirchenfrauen geben, in der das Aufständische nicht nur angespielt, sondern offen angesprochen wird: "bleiben erheben wandeln"

Wir bleiben. Wir erheben uns. Wir wandeln die Kirche  - so könnte der Ruf der Kirchenfrauen übersetzt werden, eine Mischung aus Trotz, Kampfgeist und Reformwillen. 

Und die teils prominenten Theologinnen und Verbands-Chefinnen berufen sich dabei auf keinen Geringeren als den Kirchen-Mann der ersten Stunde, auf Paulus: "Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus."

Totenschein für die Kirche 

Ähnlich streitbar wie Paulus geben sich die Frauen. Die Theologin und Universitätsprofessorin Kerstin Schlögl-Flierl etwa diagnostiziert bei der aktuellen Kirche ein "Systemversagen". Und Christine Vieider, Geschäftsführerin der Südtiroler Frauenbewegung, stellt der aktuellen Kirche den Totenschein aus.   

"Wenn ich an die aktuelle Kirchensituation denke, dann kommt mir spontan das Bild vom Grab. Mir scheint, als würde die Kirche durch ihren Klerikalismus, ihren Zentralismus, ihre Missbrauchsfälle, ihre Erniedrigung  von Frauen,…  die frohe Botschaft des Evangeliums begraben. Es steht an, beim Dienst in der Nachfolge Jesu ernst zu machen."

Auf ihrer Internetseite schreiben die sich erhebenden Kirchenfrauen täglich neue Beiträge.  

(lb)