Bozen

Vergewaltigung entfacht Sicherheitsdiskussion neu

Die Vergewaltigung in Bozen hat italienweit für Aufsehen gesorgt. Der Ruf nach mehr Sicherheit wird laut.

Vergewaltigung entfacht Sicherheitsdiskussion neu
Rai Tagesschau
Die Vergewaltigung in Bozen hat zahlreiche Reaktionen hervorgerufen. Italienweit meldeten sich Politiker und Vereinigungen zu Wort. Vertreter der linken und rechten Oppositionsparteien wie Forza Italia, PD oder Fratelli d'Italia fordern Innenminister Salvini auf, mehr für die Sicherheit der Bürger zu tun und weniger in den sozialen Netzwerken präsent zu sein.

"Es braucht Höchststrafen und chemische Kastration für den Abschaum, egal welcher Nationalität."

(Giorgia Meloni, Fratelli d'Italia)

So äußert sich unter anderem Giorgia Meloni von Fratelli d'Italia, auch die rechtsradikale Casapound schließt sich dem an. Die rechtsradikale Forza Nuova geht sogar soweit, dass sie  die Todesstrafe verlangt. Die Kammerabgeordnete von Forza Italia, Michaela Biancofiore, wirft den Verantwortlichen vor, "wenig oder nichts" unternommen zu haben, um die Obdachlosenlager unter den Brücken zu räumen.
Die Grünen wollen sich dagegen weiter für Strukturen einsetzen, die Frauen im Kampf gegen Gewalt unterstützen.

"Wir brauchen endlich eine Kultur der Prävention und Ächtung der Gewalt gegen Frauen"

(Grüne Frauen Bozen)

Statt chemischer Kastration, Rachedenken und Gewalt als Reaktion auf Gewalt braucht es laut den Grünen Prävention und das Problembewusstsein aller Männer und Frauen. Um Respekt und eine Konsenskultur zu erreichen, müsse über Gewalt an Frauen mehr gesprochen werden, in Schulen, in Vereinen, in Familien und in der Politik. 

Mehr Polizei in Bozen

Die Polizei wird ihre Kontrollen in kritischen Zonen in Bozen verstärken. Das kündigte Regierungskommissär Vito Cusumano an. Eine Koordinierungssitzung dazu hat bereits am Dienstag stattgefunden. Auf Anfrage Cusumanos kündigte das Innenministerium an, die Polizeikräfte in Bozen um 20 Mann aufzustocken.  Am Regierungskommissariat wird am Freitag das Sicherheitskomitee des Landes tagen.

Mahnwache geplant

Zahlreiche Frauenverbände werden am Donnerstag am Tatort eine Mahnwache abhalten. Damit soll ein Signal gegen alle Formen von Gewalt und Einschüchterung von Frauen gesetzt werden, so die Gewerkschaft AGB CGIL. Auch der Chancenbeirat der Stadt Bozen wendet sich scharf gegen die Gewalttat. Frauen und Männer müssten zusammenstehen um solche Gewaltakte zu verhindern.

(ka)