Morgengespräch

Landeshauptmann Kompatscher: So sieht der Solland Silicon-Deal aus

Der Käufer der Solland Silicon erhält einen Zahlungsaufschub. Landeshauptmann Kompatscher erklärte im Morgengespräch, wie es nun weitergeht.

Landeshauptmann Kompatscher: So sieht der Solland Silicon-Deal aus
Rai Tagesschau
Am Freitag war die Welt um die Solland Silicon noch in Ordnung. Der Betrieb sollte geschlossen und die giftigen Chemikalien sollten abtransportiert werden. Es gab ein Abkommen mit den Gewerkschaften, die mit dieser Lösung einverstanden waren. Doch dann platzte es. Die Mitarbeiter des Werks gaben an, übergangen worden zu sein. Die Gewerkschaften hätten sie nicht vertreten. So verhandelte Landeshauptmann Kompatscher in der Nacht von Freitag auf Samstag mit den Mitarbeitern direkt. Im Morgengespräch nahm Kompatscher dazu Stellung.

Frage: Was wollten denn die Mitarbeiter?
Kompatscher: Die Mitarbeiter wollten nicht gleich mit der Entleerung beginnen. Sie wollten noch 30 Tag Aufschub. Wir haben dann vereinbart, man beginnt sofort mit der Entleerung, aber es gibt noch einmal eine Frist von zehn Tagen für den Bieter aus Katar, um die Betriebskosten zu bezahlen für den Monat Juni und dann noch bis Ende Juni die Frist, um den Kaufpreis zu bezahlen.

Frage: Warum gibt es kein Team, damit man von den Arbeitern der Solland Silicon nicht abhängig ist?
Kompatscher: Es handelt sich um ein ganz spezielles Werk. Wir haben in den letzten Monaten verschiedene Unternehmen im Ausland kontaktiert, die ähnliche Produktionsverfahren haben. Wir haben nur Absagen erhalten. Niemand wollte in ein Werk gehen, das er nicht selbst kennt. Daher können nur die Arbeiter für die Sicherheit sorgen.

Wir haben vom Konkursrichter schon länger verlangt, dass die Ausschreibung geändert wird. Wir hätten uns gewünscht, dass es eine Ausschreibung nicht zum Verkauf, sondern eine zur Übernahme der Anlage mit Schließung und Bonifizierung ohne Kaufpreis gibt. Das ist dann so nicht gemacht worden.

Frage: Was ist der Unternehmer aus Katar für ein Mann? Er hat 500.000 Euro Kaution bezahlt, dann aber nicht weitergezahlt, ist ein Universitätsprofessor an der Universität in Katar und in München. Hat man den einmal unter die Lupe genommen?
Kompatscher: Die Landesverwaltung kann sich den Käufer nicht aussuchen. Das Konkursverfahren läuft über öffentliche Ausschreibungen. wer den Kontakt zum Käufer hergestellt hat, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass er ein Angebot gemacht hat, dass dann aber die Termine nicht eingehalten wurden. Das war für uns auch der Grund zu sagen: "Jetzt ist Schluss."
Nach meinen Informationen ist der Bieter selbst nicht daran interessiert, den Betrieb weiterzuführen. Er sucht einen Investor. Den hat er bisher nicht gefunden. Das war für uns auch ein Grund dafür zu sagen: "Wir sind nicht für eine Verlängerung, wenn es gar keinen Investor gibt." Dann ist das möglicherweise wieder eine Situation wie wir sie schon oft hatten, dass wir zuwarten, wir die weiterhin die Kosten tragen und am Ende nichts dabei herauskommt. Die Sicherheit ist die oberste Priorität, das Zweite ist aber auch der sparsame Umgang mit Steuermitteln.

(pm)