Bozen

Öffentlicher Dienst: Fronten im Tarifstreit weiterhin verhärtet

Auch vor der neunten Verhandlungsrunde beharren die Gewerkschaften auf ihrer Forderung nach zehn Prozent mehr Lohn. Das Land hat jedoch keine neuen Vorschläge parat.

Öffentlicher Dienst: Fronten im Tarifstreit weiterhin verhärtet
Rai Tagesschau
Zehn Prozent mehr Lohn für alle öffentlich Bediensteten in den nächsten drei Jahren - an dieser Forderung halten die Gewerkschaften auch für die heutige - mittlerweile neunte - Verhandlungsrunde fest. Die Fronten sind allerdings verhärtet, und das Land hat für die heutige Verhandlung keine neuen Vorschläge vorgelegt.
 
Ulrike Bauhofer vom AGB/CGIL rechnet daher nicht mit einem Abschluss. Wir sind einfach noch zu weit von einander entfernt und wir haben ja auch keine Eile, sondern wollen einen guten Vertrag, der dann ja auch für längere Zeit gültig ist.

Viele Einzelmaßnahmen

Seit Jahresbeginn ist der bereichsübergreifende Kollektivvertrag verfallen, der neue soll rückwirkend mit 1. Jänner für die nächsten drei Jahre gelten. Konkret spießen sich die Verhandlungen daran, auf welchem Weg die Lohnerhöhungen erfolgen sollen.
 
Das Land bietet mehrere Einzel-Maßnahmen an – zum Beispiel höhere Anfangsgehälter für Neueinsteiger, höhere Gehälter bei höherem Zweisprachigkeitsnachweis, eine höhere und einheitliche Leistungsprämie und mehr Essensgutscheine.

„Wir bleiben bei unserer Forderung nach einer zehnprozentigen Erhöhung des Grundgehalts.“

Ulrike Bauhofer
Die fünf Gewerkschaften sind über die Vorschläge des Landes enttäuscht und verärgert: „Wir bleiben bei unserer Forderung nach einer zehnprozentigen Erhöhung des Grundgehalts. Alle anderen Fragen müssen danach besprochen und geklärt werden“, betont Bauhofer.
 
Unabhängig vom Ausgang der heutigen Gespräche wollen die Gewerkschaften im September Betriebsversammlungen abhalten und „unseren Mitgliedern über das Ergebnis berichten und auch wie wir zu unserem Standpunkt gekommen sind. Und dann wollen wir gemeinsam das weitere Vorgehen abstimmen“, so Bauhofer.

Rund 30.000 Betroffene

Betroffen sind mehr als 30.000 öffentlich Bedienstete - von Land, Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Sanitätsbetrieb, Wohnbauinstitut, Kurverwaltung Meran, Verkehrsamt Bozen, Altersheimen sowie die Berufsschul- und Musikschullehrer.
 
Alle anderen Lehrer - Grundschul- Mittelschul- und Oberschullehrer - sind Staatsangestellte mit Landeszusatzvertrag, für sie gilt der bereichsübergreifende Kollektivvertrag daher nicht.

(vv/al)