Gesundheit

Ärzte bekommen mehr Zeit zum Lernen

Ärzte und Pflegekräfte im öffentlichen Dienst haben künftig mehr Zeit, um die Zweisprachigkeitsprüfung abzulegen.

Ärzte bekommen mehr Zeit zum Lernen
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Der Landtag hat die Frist von bisher drei Jahren auf fünf Jahre verlängert. Der Zweisprachigkeits-Nachweis ist bekanntlich Voraussetzung für eine fixe Anstellung. 

Jemand, den das freut, ist: Florian Zerzer. Der Generaldirektor des Sanitätsbetriebs begrüßt die Frist-Verlängerung.

Ich bin für diese Maßnahme sehr, sehr dankbar. Wir haben akuten Mangel an Fachkräften. Die neue Norm gibt uns die Möglichkeit, dem Personal den nötigen Zeitraum einräumen, um die neue Sprache zu erlernen.

Generaldirektor Florian Zerzer
Derzeit sind nach Auskunft von Generaldirektor Zerzer insgesamt rund 350 Fachkräfte ohne Zweisprachigkeitsnachweis im Sanitätsbetrieb beschäftigt. Knapp ein Drittel sind Pfleger, immerhin 70 Prozent sind Ärzte: Also etwa 250 Mediziner von rund 1.100 Ärzten, die im öffentlichen Dienst arbeiten, haben keinen Zweisprachigkeitsnachweis.

Zerzer: Drei Jahre waren zu wenig

Die Fristverlängerung sei unter anderem deshalb sinnvoll und nötig gewesen, weil sich abzeichnete, dass es doch einige Fachkräfte innerhalb der bisherigen Drei-Jahresfrist nicht schaffen würden, die Zweisprachigkeitsprüfung zu bestehen, sagt der Genraldirektor. Zudem müsse der Sanitätsbetrieb der Organisation der Sprachkurse noch besser werden, sagt Zerzer.

Wen all dies nicht freut, ist Eva Klotz. Die ehemalige Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit wandte sich am Samstag mit einer ihrer selten gewordenen E-Mails an die Redaktionen. Darin schreibt Klotz unter anderem: Von dieser Regelung profitierten ausschließlich italienische Ärzte und Pflegekräfte. "Es ist zu befürchten, dass viele dieser Ärzte, obwohl sie 5 Jahre Zeit haben, bei der bisherigen Sprachpraxis - nämlich alles auf Italienisch - bleiben, zumal Helferinnen und Patienten inzwischen entsprechend eingeschüchtert sind." 

(bs/pg)