Landwirtschaft

"Pestizidstudie des Landes ist wissenschaftlich ungenügend und unbrauchbar"

Professor Eberhard Greiser von der Universität Bremen übt vernichtende Kritik an der Wissenschaftlichkeit der Pestizid-Studie des Landes.

"Pestizidstudie des Landes ist wissenschaftlich ungenügend und unbrauchbar"
Eberhard Greiser
Eberhard Greiser, Professor an der Universität Bremen und Experte im Fachbereich der Epidemiologie, ist nach Schlanders gekommen, um jene Studie zu bewerten, mit der die Landesregierung klärende Gewissheit schaffen wollte über die gesundheitlichen Auswirkungen von Pestizidgebrauch in Südtirol. 

2013 lief die Studie an, 2017 wurde sie veröffentlicht, nun das vernichtende Urteil von Professor Greiser: „Einem Arzt eine solche Studie aufzubürden ist nicht akzeptabel. Ihre Wissenschaftlichkeit ist vollkommen ungenügend." Greiser nennt die Studie "unbrauchbar."

Die Studie hatte untersucht, wie sich die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln auf Arbeiter in den Obstwiesen und auf Anrainer auswirkt.  

Die Ergebnisse der Studie seien in keinem Falle auf Südtirol verallgemeinerbar, meint Edpidemiologe Greiser.  

Bei der Studie war auch das Versuchszentrum Laimburg beteiligt. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hatte die Wissenschaftlichkeit der Studie bereits zuvor in Zweifel gezogen, nun sieht sich Vorsitzende Ingrid Karlegger bestätigt: "Es gibt in Südtirol keine Daten, was die ausgebrachten Pestizidmengen betrifft. Es fehlt ein Register mit der genauen Anzahl der Personen, die an Parkinson, Demenz- und Alzheimer erkrankt sind. Eine epidemiologische Studie, die wissenschaftlichen Kriterien gerecht wird, ist noch ausständig," so Karlegger. 

(lb)