Streik: 48 Stunden kein Treibstoff

Die Gewerkschaften der Tankstellenpächter haben einen 48-stündigen Streik ausgerufen. Ab Mittwoch um 06:00 Uhr sollen die Betreiber ihre Zapfsäulen geschlossen halten. Erst am Freitag um 06.00 Uhr soll es dann wieder Treibstoff geben. Die Tankstellen werden dabei komplett geschlossen. Auch das Tanken am Automaten wird nicht funktionieren, erklärt der Präsident der Tankstellenpächter im hds Walter Soppera. Ob und wieviele Südtiroler Tankstellen sich am Streik beteiligen, ist derzeit noch nicht klar. Das können die Betreiber auch spontan entscheiden, sagt Soppera.

„Wenn ein Betreiber sieht, dass mehrere Pächter sich am Streik beteiligen, dann wird auch dieser schließen und noch viele andere.“

Die Gewerkschaften fordern vom Staat strengere Kontrollen beim Import und Verkauf von Treibstoff. Gut 20 Prozent würden derzeit illegal importiert und verkauft, ärgert sich Soppera. Die Händler dieses Treibstoffes würden keine Akzisen darauf zahlen, und könnten Benzin und Diesel somit mit weit mehr Gewinn verkaufen. Der Treibstoff würde beim Transport nach Italien als Heiz- oder Altöl deklariert. Die Regierung kenne das Problem seit langer Zeit, reagiere aber nicht, so der Vorwurf der Gewerkschaften. Außerdem sei die Steruerbelastung für die Tankstellenbetreiber mittlerweile unzumutbar, so Soppera. Weniger als zwei Prozent des Betrags, den Kunden zahlen, bleiben dem Betreiber. Auch die Bürokratie sei in den vergangenen Jahren ausgeufert, so Soppera. Außerdem schade der billige Preis in Österreich dem Sektor in Norditalien.

Mehr Tage würden mehr bringen

Der Streik soll nun vor allem eine Warnung an die Regierung sein, erklärt der Südtiroler Figisc-Präsident. Wenn sich die Verantwortlichen in Rom nicht gesprächsbereit zeigen, dann wird ein weit größerer Streik folgen.

„Mindestens vier Tage, besser noch mehr – das würde die Regierung dann aufrütteln“

Vor allem die Pächter von Tankstellen werden sich italienweit an dem Streik beteiligen. Betreiber von privaten Tankstellen werden wohl wenig Interesse daran zeigen, erklärt Soppera.
 
(fm)