Umwelt/Energie

Der Kampf ums Wasser hat begonnen

Der Gewässerschutzplan war noch gar nicht richtig zu Ende vorgestellt, da war schon klar: Die Vorstellungen, wie Gewässer besser geschützt werden sollen, gehen weit auseinander.

Der Kampf ums Wasser hat begonnen
Rai Tagesschau
Südtirols Gewässer sollen bestens genutzt werden, sagen die einen. Gewässer sollten möglichst naturbelassen sein, sagen die anderen. Gegensätze, die jetzt ausgeräumt werden müssen. Der Gewässerschutzplan soll diesen Kompromiss bringen.

Der Gewässerschutzplan ist am Mittwoch einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt worden. Umweltlandesrat Giuliano Vettorato und seine Mitarbeiter präsentierten die Grundzüge des mehrere Bände umfassenden Plans Gemeindevertretern und Interessensgruppen.

Konflikt zwischen schützen und nützen

Am besten treten die Gegensätze zwischen Fischern und Kraftwerksbetreibern zu Tage. Der Landesfischereiverband will einen strengen Schutz, sagt Präsident Markus Heiss. Mit dem neuen Plan ist er bislang recht zufrieden.

Wir begrüßen den Entwurf eindeutig. Es war ein guter Tag für die Fischerei, ein längst notwendiger Schritt.

Präsident des Fischereiverbands Markus Heiss
Besonders wichtig ist den Fischern, dass nicht zu viel Wasser für die Energiegewinnung abgeleitet wird. Restwassermengen müssten eingehalten und auch kontrolliert werden. Das wollen die Fischer auch genau festgeschrieben wissen.

Die Kraftwerksbetreiber hingegen wollen das Wasser nutzen. Gerade in Zeiten des Klimawandels sei saubere Energie wichtig, sagt Rudi Rienzer vom Energieverband.

Wir sind mit dem neuen Plan nicht zufrieden. Aus dem Wasser kann man überhaupt nichts mehr machen. Dabei gehört das Wasser allen.

Direktor des Energieverbands Rudi Rienzner
Nun will sich der Energieverband den Gewässerschutzplan noch einmal gesondert vorstellen lassen - und dann eventuell Stellung beziehen. Bis Ende März können alle Bürger Stellung nehmen. Die Diskussion ist eröffnet.  
 
(af)