Bergbauernpreis 2020

Anerkennung für besondere Menschen

Sie bewirtschaften trotz schwieriger Bedingungen ihre Höhe mustergültig. Drei Bergbauernfamilien sind die Bergbauernpreis-Träger 2020.

Anerkennung für besondere Menschen
SBB
Mit dem Bergbauernpreis zeichnen der Südtiroler Bauernbund und die Raiffeisenkassen Südtirols bäuerliche Familien aus, die besondere Leistungen erbringen. „Die Bergbauernpreisträger bewirtschaften mustergültig ihre Höfe und tragen damit zum Erhalt der einmaligen Südtiroler Kulturlandschaft bei. Zudem stellen sie Qualitätsprodukte her, sind in zahlreichen Vereinen und Organisationen aktiv und pflegen Tradition und Brauchtum. Für ihren Einsatz und Fleiß erhalten drei Familien, stellvertretend für die über 8.000 Bergbauernfamilien, den Bergbauernpreis“, sagte Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. Es sei immer wieder beeindruckend zu sehen, mit welcher Leidenschaft diese Familien ihre Höfe bewirtschaften. 
Mit dem Bergbauernpreis will der SBB auch die Arbeit der Bergbauern, die der gesamten Gesellschaft zugutekommt, sichtbarer machen. 
 

Familie Rainer, Hanzerhof: Hubert und Notburga, Christoph, Stefanie, Sigrid und Anna Maria

Hubert Rainer bewirtschaftet mit seiner Familie den Hof Hanzer oberhalb von Winnebach auf 1.500 m Meereshöhe. Der Hof mit den vier Hektar steilen Wiesen, 7,5 ha Weide und 26 ha Wald wird im Nebenerwerb geführt. Hubert Rainer und Sohn Christoph gehen noch einer Tätigkeit außerhalb der Landwirtschaft nach – ein willkommenes Einkommen, das wieder in den Hof investiert wird. 
Der Haupterwerb der Familie Rainer ist die Milchwirtschaft. Der Verkauf von Kälbern und Rindern bringt ein zusätzliches Einkommen. 
Ein großes Anliegen ist der Familie, die Weide oberhalb des Hofes, die zu verstrauchen drohte, wieder als solche nutzen zu können. 
Ein großes Problem ist die Verbindung ins Tal: Mehrmals im Jahr ist die Familie ohne Telefon- und Internetverbindung. Zudem ist auch die Straße immer wieder mal gesperrt. Das macht die Bewirtschaftung des Hofes noch aufwändiger. 
 

Familie Canazei, Milan-Hof: Andreas und Katharina, Lea, Anna, Mark und Mutter Maria

Die Milchwirtschaft und der Urlaub auf dem Bauernhof sind die Standbeine des Hofes Milan der Familie von Andreas Canazei in St. Ulrich. Bäuerin Katharina bietet regelmäßig Hofführungen für Gäste an. Andreas Canazei bewirtschaftet den Hof zusammen mit seiner Familie und seiner Mutter Maria. Die Milch wird an den Milchhof geliefert. 

5,5 Hektar Wiesen werden von Andreas Canazei zwei Mal im Jahr gemäht. Zudem bewirtschaftet Andreas noch weitere Wiesen und eine Alm, die er gepachtet hat. Zusammen mit anderen Bauern kümmert er sich weiters um die Bewirtschaftung einer Alm, wo die Jungtiere den Sommer weiden. 

 

Familie Holzer, Premstla: Peter und Anja, David, Hannes, Rosa, Vater Josef und Mutter Christina

Der Hof Premstla (107 Erschwernispunkte) auf 1.600 m Meereshöhe im Martell wird von Peter Holzer und seiner Familie sowie den Eltern bewirtschaftet. Knapp fünf Hektar steilste Wiesen gehören zum Hof, der im Vollerwerb geführt wird. Neben der Milchwirtschaft ist der Urlaub auf dem Bauernhof das zweite wirtschaftliche Standbein. Peter Holzer möchte zukünftig Fleisch direkt vermarkten. Bereits heute werden den Gästen hofeigene Produkte angeboten. 
Neben Rindern hält die Familie am Hof Schafe. Seit über 40 Jahren ist Josef Holzer jeden Sommer mit seinen Schafen und denen anderer Bauern auf der Alm im hintersten Martell. 

Die Bergbauernpreise 2020 sollten eigentlich bei der Vollversammlung der Südtiroler Bauernbundes am Samstag vergeben werden. Die Coronakrise führte zu einer Absage der Versammlung (wir haben berichtet). Wann die Preise offiziell vergeben werden ist noch offen.

(petr)
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