Öffentliche Gesundheit

Coronavirus: Österreich kontrolliert an Grenzen zu Italien

Österreich versucht eine Ausbreitung des Coronavirus aus Italien zu bremsen. An der Grenze zu Italien finden ab morgen Gesundheitskontrollen statt.

Coronavirus: Österreich kontrolliert an Grenzen zu Italien
Rai Tagesschau
Die Verordnung des österreichischen Bundes für Gesundheitschecks an den österreichisch-italienischen Grenzen tritt in Tirol mit Dienstag in Kraft. Ab Dienstagvormittag werden zwei mobile Gesundheitscheck-Teams am Brenner - an Autobahn, Landesstraße und im Zugverkehr - sowie an den Grenzen Sillian und Reschenpass punktuelle Gesundheitskontrollen vornehmen, teilte das Land am Sonntag mit.

"Die Reisetätigkeiten aus den betroffenen norditalienischen Krisengebieten sollen insgesamt überdacht und bestmöglich vermieden werden. Die Gesundheitschecks in den Grenzbereichen vom Brenner, Reschenpass und Sillian betreffen sowohl den Straßenverkehr auf Autobahn und Landesstraße, als auch den Zugverkehr", erklärte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Es sollen punktuelle und stichprobenartige Temperaturmessungen durchgeführt werden. Zudem werden auch ausgearbeitete Standardfragen gestellt - etwa dazu, ob die Reise aus einem Risikogebiet angetreten wurde und ob die kontrollierten Personen grippeähnliche Symptome aufweisen. Eine Arbeitsgruppe im Land sei gerade dabei, die konkrete Umsetzung der Gesundheitschecks vorzubereiten, hieß es.

Die Infektionsfälle in Tirol

Indes sind die Erhebungen zu dem am Coronavirus erkrankten 36-jährigen Norweger in der Gemeinde Ischgl im Bezirk Landeck, dessen Fall am Samstagabend bekannt geworden war, weiter im Gange. Der 36-Jährige habe als Barkeeper in der Bar "Kitzloch" in Ischgl gearbeitet, teilte das Land am Sonntag mit. "Eine Übertragung des Coronavirus auf Gäste der Bar ist aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich", meinte Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion.

Trotzdem gebe es für alle Barbesucher, die vom 15. Februar bis zum 7. März in der Bar waren und aktuell grippeähnliche Symptome aufweisen, die Möglichkeit, sich an die telefonische Gesundheitsberatung 1450 zu wenden und ihren Gesundheitszustand abklären zu lassen. Für Besucher, die in diesem Zeitraum in der Bar waren und keine Symptome aufweisen, sei keine weitere medizinische Abklärung notwendig, hieß es.

Zudem wurden 22 enge Kontaktpersonen des Norwegers isoliert und für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. In Tirol gab es mit Stand Sonntagnachmittag acht Coronavirus-Fälle, darunter fünf Norweger und eine 22-Jährige aus Kitzbühel. Zwei der Erkrankten, ein italienisches Pärchen, das in Innsbruck positiv getestet worden war, sind wieder genesen.
 
(apa/pm)