Gesundheit

Coronavirus - Ein Appell zur Mithilfe

Auch in Südtirol werden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich so zu verhalten, dass die Übertragung des Covid-19-Virus eingedämmt wird.

Coronavirus - Ein Appell zur Mithilfe
Rai Südtirol
Monica Oberrauch ist die Präsidentin der Südtiroler Ärztekammer. Sie ist auch Hausärztin in Brixen. Am Wochenende hat sie am Wochenende gearbeitet, sie hatte Bereitschaftsdienst. Es gab viel zu tun.

"Es war arbeitsintensiv. Die Patienten haben viele Fragen und sind verunsichert. Viele haben verschiedene Krankheiten.“

Immer wieder spielt das Coronavirus und eine mögliche Infektion eine große Rolle in den Gesprächen zwischen Oberrauch und ihren Patienten.

"Zuerst erstelle ich eine telefonische Anamnese, ich mache das, indem ich dem Patienten verschiedene Fragen stelle. Bei einem Verdacht auf eine Erkrankung bestelle ich den Patienten in die Praxis und untersuche ihn.“

Besteht hingegen der Verdacht, dass ein Patient sich mit dem Coronavirus infiziert hat, wird er nicht in die Praxis eingeladen.

"Bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus ruft der Patient die Grüne Nummer an (800 751 751 von 8 bis 20 Uhr) oder die Notrufnummer 112 und wird dann weitbehandelt.“

Dieses Vorgehen gilt auch für einen Test.

"Die Entscheidung, ob ein Test durchgeführt wird, liegt bei den Kollegen, die über die grüne Nummer oder die Notrufnummer erreichbar sind. Kriterien sind der Besuch in einem Risikogebiet, Kontakt zu Risikopersonen aber auch eine akute Erkrankung der Atemwege begleitet von Fieber und mehreren unterschiedlichen Symptomen.“

Das Robert Koch-Institut hat Südtirol als Risikogebiet ausgewiesen. Bayern schickt Menschen, die in Südtirol waren, vorsorglich zwei Wochen in häusliche Isolation, auch wenn sie keine Symptome aufweisen. Schützt Bayern damit seine Bürger besser als wir es hier tun?

„Nicht besser, aber Bayern versucht auch, diese Epidemie einzudämmen. Das einzige dafür ist eine zweiwöchige Quarantäne, in der der Patient abgeschieden lebt, um festzustellen, ob sich Symptome entwickeln oder nicht.“

Ist das eine überzogene Maßnahme?
"Nein, überzogen ist diese Maßnahme nicht. Das Virus ist eine große Herausforderung für Südtirol und auch für ganz Europa. Das Beste wäre, wenn Europa einen einheitlichen Umgang, einen einheitlichen Masterplan, entwickeln könnte.“

Ärzte infiziert

In Südtirol halten sich seit längerer Zeit Gerüchte, dass sich auch Ärzte mit dem Coronavirus infiziert haben könnten. Ist das wahr?

"Ja, das ist korrekt. Ärzte haben sich infiziert und einige sind in Quarantäne. Welche Ärzte das sind und wie viele, kann ich nicht sagen."

(pg/pm)