Coronavirus

Die Lombardei und 14 Provinzen werden abgeriegelt

Ministerpräsident Conte isoliert Mailand ebenso wie Venedig. Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt.

Die Lombardei und 14 Provinzen werden abgeriegelt
Ansa
"Ich übernehme die politische Verantwortung dafür," sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte bei der Unterzeichnung des Dekrets in der Nacht auf Sonntag. Mit ihm riegelt er das wirtschaftliche Herz Italiens, die Lombardei, ab. Außerdem 14 Provinzen in Venetien, dem Piemont und den Marken. Der Zugang zu diesen Gebieten ist ebenso drastisch eingeschränkt wie der Ausgang. Ausgenommen ist nur, wer zur Arbeit oder nach Hause muss.

Auch innerhalb dieser Gebiete wird die Mobilität bis zum 3. April auf das Notwendigste beschränkt: den Gang zur Arbeit etwa oder zum Arzt. Die Polizei darf die Bürger anhalten und nachfragen, warum und wohin sie unterwegs sind. Bars und Restaurants müssen schon um 18 Uhr schließen. Kirchliche Feiern, darunter Messen, Hochzeiten und Begräbnisse dürfen nicht abgehalten werden.
Diese strengen Regeln gelten neben der Lombardei auch in den Provinzen Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro/Urbino, Venedig, Padua, Treviso, Asti, Novara, Alessandria, Vercelli und Verbano Cusio Ossola.

Protest und Zustimmung

Der Bürgermeister der piemontesischen Stadt Asti protestierte gegen das Regierungsdekret. "Das ist Wahnsinn, eine Katastrophe, die wir niemals erwartet hätten," sagte Maurizio Rasero. In seiner Stadt sei die Situation nämlich unter Kontrolle. Andere Politker stimmen Conte hingegen zu.

Quarantäne in Apulien

Mit einer besonderen Maßnahme reagiert die süditalienische Region Apulien. Alle Personen, die aus der Lombardei beziehungsweise den 14 Provinzen nach Apulien fahren, müssen sich dort in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Regionalpräsident Michele Emiliano hatte zuvor seine Landsleute aufgerufen, nicht aus dem Norden nach Apulien zurückzukehren. Emiliano will so das Virus von der süditalienischen Region fernhalten.
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