Covid-19

Conte: Konkretes Risiko einer zweiten Corona-Welle

Ministerpräsident Conte rechtfertigt die Vorsicht bei "Phase 2". 151.000 Intensivpatienten wären die Folge einer völligen Öffnung.

Conte: Konkretes Risiko einer zweiten Corona-Welle
Ansa
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Das Risiko einer zweiten Ansteckungswelle sei sehr konkret. Das sagte Ministerpräsident Conte bei seinem Besuch in der Lombardei. Unterdessen liegen auch die neuesten Zahlen zur Corona-Krise vor.

Die Zahlen

Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen im Vergleich zur sehr hohen Anzahl an Tests in Italien sinkt, allerdings gab es 382 Todesopfer in den vergangenen 24 Stunden, am Montag waren es noch 333 gewesen. Damit überschritt Italien die Schwelle von 27.000 Todesopfer. Insgesamt wurden nun 27.359 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Der Höhepunkt war am 27. März mit 919 Toten an einem Tag erreicht worden.

Sinkende Zahl Infizierter

Bei mehr als 52.200 Abstrichen gab es 2.091 positive Tests (40 Prozent davon in der Lombardei). Gestern waren von 32.000 Abstrichen 1.739 positiv gewesen. Es gab also statistisch gesehen einen Erkrankten auf 27,4 Abstriche. Das entspricht 3,7 Prozent und ist der niedrigste Wert seit Beginn der Pandemie.  
Die Zahl der aktiv Infizierten sank laut Zivilschutz innerhalb von 24 Stunden von 105.813 auf 105.205.  
Von den 19.723 Covid-19-Erkrankten in den Spitälern befanden sich 1.863 Patienten auf der Intensivstation.
Die Zahl der Patienten in Heimisolation betrug 83.619 Personen, jene der Genesenen stieg auf 68.941.

Conte warnt vor zweiter Corona-Welle  

Ministerpräsident Giuseppe Conte hat bei seinem Besuch in der Lombardei in Lodi - dem ersten Infektionsherd im Februar - zum strikten Einhalten der Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen. Das Risiko, dass die Epidemie wieder aufflammen sei konkret. Erneut verteidigte Conte seine Vorsicht für die Phase 2. 

Simulation mit dramatischer Entwicklung

Das wissenschaftlich-technische Berater-Komitee hat eine Simulation erstellt, welche Folgen eine völlige Öffnung in Phase 2 haben könnte. 151.000 Intensivpatienten im Juni wären demnach die Folge einer völligen Öffnung. Bis zum Jahresende wären mehr als 430.000 Menschen in den Krankenhäusern.

Schulöffnung: 48.000 Neuinfektionen


Das Risiko einer zweiten Epidemie wäre bei auch einer Schulöffnung schon enorm, 48.000 Personen würden der Simulation zufolge bis zum Jahresende neuinfiziert , 7.600 müssten auf den Intensivstationen behandelt werden. Auch die Öffnung von Restaurants und Einkaufszentren berge ein enormes Risiko. Conte hielt sich bei seinem jüngsten, äußerst umstrittenen Dekret an die Empfehlungen des Berater-Komitees auf Basis der verschiedenen Simulationen.  Die 22-seitige Simulation können Sie im Anhang einsehen.

 (ka apa ansa)