Tourismus

Koordinierte EU-Grenzöffnung

„Italien akzeptiert keine Tourismus-Korridore im EU-Raum". Das betonte Europaminister Amendola seiner österreichischen Amtskollegin gegenüber.

Koordinierte EU-Grenzöffnung
Rai Tagesschau
Italiens Minister für Europaangelegenheiten, Vincenzo Amendola, hat heute ein telefonisches Gespräch mit seiner österreichischen Amtskollegin Karoline Edtstadler geführt. Dabei ging es unter anderem um die Wiederherstellung der Reisefreiheit in Europa. Italien respektiere die Beschlüsse der EU-Partner, sei aber der Ansicht, dass man sich im Einklang mit der EU-Kommission bewegen muss.

"Wir sind der Meinung, dass die Öffnung der Grenzen zwischen Nachbarländern koordiniert werden muss. Italien erfüllt alle von der EU-Kommission erforderten Bedingungen zur Wiederherstellung der Reisefreiheit.“

(Vincenzo Amendola, Minister für Europaangelegenheiten)

„Es gibt keinen Streit zwischen Italien und Österreich. Wir sind wie die EU für eine schrittweise und kontrollierte Wiedereröffnung der Grenzen. Ich habe Edtstadler gegenüber Italiens Position geklärt und hoffe, dass die österreichische Regierung über die nächsten Schritte nachdenken wird“, sagte Amendola.

Keine Tourismus-Korridore

„Italien akzeptiert keine touristische Korridore im EU-Raum, sondern nur gemeinsame Maßnahmen, wie sie die EU-Kommission fordert“, so Amendola. Ab dem 3. Juni können Ausländerinnen und Ausländer wieder nach Italien reisen, ohne sich dort einer zweiwöchigen Quarantäne zu unterziehen. Damit erhofft sich Italien einen Neustart der Tourismus.

„Recovery Fund dient gemeinsamem Markt“

Amendola hält den Gegenentwurf von Österreich, Schweden, Dänemark und den Niederlanden für einen wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Krise als „unangemessen“. „Diese Länder zählen zu den EU-Staaten, die die meisten Vorteile von dem EU-Binnenmarkt haben. Sie müssen begreifen, dass der Recovery Fund dem gemeinsamen Markt dient. Wenn der europäische Markt zusammenbricht, wird es für alle 27 EU-Länder keine Zukunft geben. Kein Land rettet sich allein“, sagte der italienische Minister.

Er hoffe, dass keines dieser Länder ein Veto gegen den Recovery Fund einlegen werde. „Europa rettet sich nicht mit Vetos“, warnte Amendola. Außenminister Luigi Di Maio plant noch heute ein Telefongespräch mit seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg.

(apa ka)