Tourismus

„Wir verbieten niemandem eine Reise nach Südtirol“

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger glaubt, dass ab 3. Juni viele Landsleute über die Brennergrenze fahren werden. Er selbst will erst im Herbst kommen.

„Wir verbieten niemandem eine Reise nach Südtirol“
Ansafoto

Bayerns Wirtschaftsminister und gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich bei den Corona-Beschränkungen im Tourismus für eine geregelte Rückkehr in die Normalität ausgesprochen. Im Morgengespräch auf Rai Südtirol appellierte er angesichts der Unsicherheiten beim innereuropäischen Reiseverkehr daran, an alte Freundschaften anzuknüpfen: „Es wäre wünschenswert, wenn die Länder ihre aufkeimende Rivalität ein wenig beiseitelegen würden und besonders die Alpenländer aufeinander zukommen würden“, sagte Aiwanger

"Wir verbieten nichts und wir empfehlen nichts." 
Hubert Aiwanger, Bayerischer Wirtschaftsminister 


Gleichzeitig stellte Aiwanger klar: „Wir werden niemanden verbieten, nach Süden und nach Südtirol zu fahren. Wir können das auch nicht verbieten, werden aber auch nichts empfehlen.“
 

"Wo wenig Infektionen sind, da werden die Urlauber hinfahren." 
Hubert Aiwanger


Laut Aiwanger ist es wichtig, dass die Urlaubsregionen diesseits und jenseits des Brenners offen und ehrlich mit den Infektionszahlen umgehen und diese auch ehrlich kommunizieren. Das würden auch die Gäste schätzen. „An den Neuinfektionen kommen wir nicht vorbei. Wo wenig Infektionen sind, da werden die Urlauber hinfahren. Da kann kein Staat oder Land sagen, wo es lang gehen soll – das hängt allein von den Infektionszahlen ab.“

Aiwanger berichtete zudem aus Bayern, dass die Gäste selbst Sicherheit wünschen würden. „Meinen Erfahrungen zufolge befürworten die Gäste mittlerweile Masken- und Abstandsregeln. Viele gehen nicht dorthin, wo es so zugeht, wie vorher auch.“

Absage an Reisegutscheine 

Reisegutscheinen wie sie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder vor einigen Tagen ins Spiel gebracht hatte, erteilt Aiwanger eine Absage. Diese seien nicht praktikabel und würden nur für einige wenige Berufskategorien, etwa für Krankenschwestern als eine Art Bonus, Sinn machen.

Auf die Frage, wann er selbst als Südtirol-Freund wieder über den Brenner fahren will, antwortete Aiwanger überraschend kühl: „Ich werde mir die Lage und Situation anschauen, und dann entscheiden. Ich denke, das wird im Herbst sein.“

(ge/hp)