Coronavirus

Widmann: "Oberrauch könnte 20 Millionen nicht zurückbekommen"

Wegen behindernder Bürokratie könnte Oberrauch 20 vorgestreckte Millionen nicht zurückerhalten, sagt Gesundheitslandesrat Widmann.

Widmann: "Oberrauch könnte 20 Millionen nicht zurückbekommen"
Rai Tagesschau
Die Bürger haben gut mitgearbeitet und tun es noch immer, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann im Sommergespräch. Nur so sei es möglich gewesen, früher als das restliche Italien den Lockdown und den wirtschaftlichen Shutdown zu beenden. Aber noch sei höchste Vorsicht geboten, betont Widmann.

Die Maskenaffäre

Es herrschten kriegsähnliche Zustände. Wir brauchten Material!

Gesundheitslandesrat Thomas Widmann

 
Er bereue nichts, betonte der Landesrat. Man habe dringend Schutzkleidung für das Krankenhauspersonal gebraucht. Das Hilfsangebot des Unternehmens Oberalp habe man gerne angenommen. Andernfalls hätte man Ärzte, Krankenschwestern und Pflegern mit Plastiksäcken ins Krankenhaus schicken müssen. Der Schutzkleidungs-Notstand habe in allen Ländern geherrscht und viele andere Länder hätten eine ähnliche Erfahrung gemacht wie Südtirol. Südtirol habe das Glück gehabt, dass der Unternehmer Heiner Oberrauch in Vorleistung gegangen ist. Seither fordert Oberrauch das Geld zurück.  

Auf die Frage, ob Oberrauch nun riskiere, die vorgestreckten 20 Millionen Euro nicht zurückzubekommen, sagte Widmann: „Das kann unter Umständen sein, aber nur aufgrund der italienischen Bürokratie. Italien hat nicht einmal die Inail-Bürokratie abgeschafft. Ganz Europa hat das aber getan. Im Großen und Ganzen sind nicht große Fehler gemacht worden. Im Nachhinein würde man das mit den Tests anders machen, schneller hinauffahren, vielleicht ein bis zwei Tage früher schließen und ein zwei Tage früher aufsperren.“

Versagt hätte der Staat- bzw. das INAIL.

Was hält der Landesrat also von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft? Halleluja!

Der Verlauf der Virusinfektionen habe allgemein für viel Verwirrung gesorgt. Auch die Informationen der Techniker hätten sich in der Anfangsphase immer wieder geändert. Als das Virus nachweislich in Südtirol ankam, sei man davon ausgegangen, dass 30 Tests pro Tag völlig ausreichen würden. Schnell sei klar gewesen, dass das bei weitem nicht ausreicht und es sei gelungen, die Anzahl der Test auf über tausend pro Tag hochzufahren, schildert der Gesundheitslandesrat.

Testen, testen, testen

"Heute sind 2.500 Tests pro Tag möglich.", sagt Thomas Widmann. 

Und künftig?

Wir haben 79 Intensivbetten aufgestockt. Alle werden nicht bleiben, aber wir werden sicher nicht so weit wieder runter fahren wie vor der Krise, versichert der Landesrat.

Was lernen Sie aus der Krise, Herr Widmann?

Einen Lockdown habe er nicht erlebt, aber er habe natürlich mitbekommen, wie es anderen ergangen ist. Fazit: "Viele werden künftig nicht mehr in dem Maße quer durch das Land fahren wie vorher. Smartworking wird sicherlicher eine Alternative, das haben auch die Telekonferenzen in der Politk gezeigt", gibt sich Thomas Widmann überzeugt. 

zb ge