Brenner

Grenzöffnung: Lenkt Österreich bald ein?

Es mehren sich die Anzeichen, dass Österreich doch noch seine Grenzen zu Italien öffnen könnte. Eine Entscheidung dürfte bald fallen.

Grenzöffnung: Lenkt Österreich bald ein?
Rai Tagesschau
Österreich hat die Grenzen zu seinen Nachbarländern vergangenen Donnerstag geöffnet. Damit sind Grenz- und Gesundheitskontrollen an den Grenzen zu Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn eingestellt. Dies gilt aber nicht für die Grenze zu Italien. Eine Einreise nach Österreich ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Aus Südtirol gab es in Vergangenheit mehrfach Druck auf Wien, die Grenzen zumindest für die Euregio zu öffnen. Bisher blieben diese Bemühungen ohne Erfolg. Dieser Tage geht es am Brenner recht ruhig zu. 

Die Wende?

Österreich könnte jetzt doch seine Grenzen zu Italien öffnen. Indiskretionen zufolge wird die Regierung am Dienstag oder Mittwoch die Entscheidung bekannt geben. Das sickerte aus dem Außenministerium in Wien durch. Landeshauptmann Arno Kompatscher steht seit Tagen in engem Kontakt zu Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg.

Wie diese Öffnung aussehen könnte, ist noch unklar, also ob sie die Grenze zu Italien im Allgemeinen betrifft oder ob sie regional beschränkt sein wird.

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigte sich interessiert am Vorschlag von Landeshauptmann Kompatscher, regionale Unterschiede für die schnelle Grenzöffnung zu machen. Es gebe nur mehr drei Regionen in Italien, wo die Situation bedenklich ist, sagte Anschober. Eine technische Lösung dafür werde noch gesucht.

Italiens Zusammenarbeit

Außenminister Luigi Di Maio will der österreichischen Regierung jeweils die neuen Infektions-Werte übermitteln. Und diese Werte sind erfreulich.

Laut den am Samstag veröffentlichten Daten der obersten Gesundheitsbehörde lag die sogenannte Reproduktionszahl in der letzten Mai-Woche in keiner Region über dem kritischen Wert von eins. Ein Wert unter eins bedeutet, dass ein Infizierter weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.

Allerdings wurden nahezu auf dem gesamten Staatsgebiet noch rund 170 Infektionsherde nachgewiesen. Am weitaus kritischsten bleibt die Situation in der Lombardei.

(af/pm)