Coronakrise

Italienischer Virologe: "Österreich tut gut, die Grenze nicht zu öffnen"

Der angesehene italienische Virologe Andrea Crisanti lobt Österreichs Kurs in Sachen Grenzöffnung. "In Italien gibt es noch immer viele Fälle."

Italienischer Virologe: "Österreich tut gut, die Grenze nicht zu öffnen"
Ansa
"Österreich tut gut, die Grenze nach Italien nicht zu öffnen. Es gibt noch viele Fälle. Auch Italien sollte Kontrollmaßnahmen gegenüber jenen Länder ergreifen, in denen die Epidemie noch aktiv ist, wie die USA und Lateinamerika", sagte Crisanti, Virologie-Direktor an der Universität Padua.

"Ich würde klare Kriterien feststellen: Wer nach Italien kommt, muss sich Temperaturkontrollen unterziehen. Abstriche sollen genommen werden. Wer positiv ist, muss in Heimisolierung, man kann nicht einfach alles öffnen", sagte Crisanti im Interview mit dem von RAI 3 gesendeten TV-Programm "Agora".

Regierung reagiert empört

Die italienische Regierung hat kritisch auf Österreichs Beschluss reagiert, die Grenzen nach Italien nicht zu öffnen. Premier Giuseppe Conte warnte vor "Diskriminierung", die aufgrund der Epidemie-Kurve in Italien nicht gerechtfertigt sei.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat dies zurückgewiesen. "Eine Diskriminierung ist es nicht, weil Diskriminierung bedeutet, dass man zwei gleichwertige Situationen unterschiedlich behandelt und das ist in diesem Fall einfach nicht zutreffend, weil die Pandemie-Situation und die Zahlen in Italien einfach noch andere sind als in den anderen Nachbarstaaten Österreichs", erklärte Schallenberg im Ö1-Morgenjournal.

(apa)