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Katholiken gegen Krah

In seltener Einigkeit stellen sich die katholischen Vereine und Organisationen hinter Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Katholiken gegen Krah
Rai Südtirol
Mit „krah“ werden Kommentare in der Tageszeitung Dolomiten unterzeichnet. Wer hinter dem Kürzel steckt ist geheim. Im bislang letzten veröffentlichten Kommentar hat sich „krah“ mit der sogenannten „Furbetti“- oder besser "Schlaumeier"-Affäre auseinandergesetzt. Es ging um den 600 Euro-Corona-Bonus. Da haben dann Landeshauptmann Arno Kompatscher und Team-K-Leader Paul Köllensperger ihr Fett weggekriegt. Doch dieser Kommentar ist in der katholischen Welt in Südtirol nicht gut angekommen. Sehr schlecht sogar. So schlecht, dass sich heute die katholischen Organisationen und Verbände zu einer Replik verpflichtet fühlten. Sie haben Chefredakteur Toni Ebner einen offenen Brief geschrieben

Offener Brief an Toni Ebner

Die katholischen Verbände beklagen wörtlich „eine Tendenz zu sprachlichen Entgleisungen“. Unterzeichnet wurde der Offene Brief von den Vorsitzenden des katholischen Forums Sonja Reinstadler und Franz Tutzer. Es sei dabei aber nicht um Kompatscher und Köllensperger gegangen, sondern um den Stil des Kommentars.

"Die Art der Formulierung und die Zusammenhänge, die da aufgezeigt worden sind, sind unserer Meinung auch dazu da, jemanden ins Lächerliche zu ziehen und auch Herabzuwürdigen.“

Franz Tutzer, Vorsitzender Katholisches Forum
 
Das Katholische Forum beklagt die Art und Weise, wie Sprache in den Medien verwendet wird. Unterschrieben wurde der Offene Brief von 15 katholischen Vereinen und Organisationen: vom Katholischen Verband der Werktätigen (KVW), über den Katholischen Familienverband bis hin zur Katholischen Jungschar.

Auch SVP gegen Krah 

Zuvor hat sich bereits die Südtiroler Volkspartei über den Kommentar in der Tageszeitung Dolomiten echauffiert. Sie ließen den Nachrichtenredaktionen des Landes folgende Pressemitteilung zukommen: 

„Der namenlose „krah“ hat wieder einmal zugeschlagen, ja zum wiederholten Mal. Wobei die Analyse, die bei Krähen gewöhnlich schärfer ausfallen sollte, wieder einmal ziemlich verschwommen geworden zu sein scheint. Das Opfer des „krah“ aber ist das Altbekannte: Landeshauptmann Arno Kompatscher. Geraten sei dem „krah“ in erster Linie, das nächste Mal in seinem Blindflug auch feste Tatsachen nicht aus dem Auge zu lassen. Etwa, dass Südtirol nach der Corona-Krise viel besser dasteht als viele andere Regionen, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Arbeit des Landeshauptmannes und der Landesregierung."
 
(ni/pt)