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Corona-Tests für 20.000 Schul- und Kindergartenmitarbeiter

In zwei Wochen starten in Südtirol die Schulen und Kindergärten, zuvor sollen sich die Mitarbeiter auf Corona testen lassen.

Corona-Tests für 20.000 Schul- und Kindergartenmitarbeiter
Rai Tagesschau
Mitte vergangener Woche haben Südtirols Schul- und Kindergartenmitarbeiter eine E-Mail bekommen. Ein Aufruf, freiwillig an serologischen Tests auf Corona-Antikörper teilzunehmen. 

Ab heute und bis Sonntag können sich die 20.000 Betroffenen in Apotheken und bei den teilnehmenden Hausärzten testen lassen. Der Start verläuft aber etwas holprig, denn nicht alle Hausärzte sind schon ausgerüstet, berichtet der Unterlandler Hausarzt Gerd Holzknecht: "Die Test-Kits werden erst heute ausgeliefert, deshalb kann frühestens ab Dienstag mit der Durchführung der Tests begonnen werden." Zumindest in seiner Praxis, sagt Holzknecht. 

Auch der Eisacktaler Hausarzt und Ex-Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler führt die Tests durch. Er wurde zwar schon beliefert, trotzdem bemängelt er: "Festzuhalten ist, dass die ganze Aktion sehr kurzfristig gestaltet wurde und die Information vonseiten des Sanitätsbetriebes an uns Hausärzte sehr spärlich und dürftig war und keine klaren Angaben kamen."  

26 von 250 Hausärzten machen mit

Von den 250 Südtiroler Hausärzten haben sich nur 26 dazu bereit erklärt, die Tests überhaupt durchzuführen. Dies auch, weil sich hierzulande u.a. die Gewerkschaft SNAMI dagegen ausgesprochen hatte. 

Jeder Hausarzt darf nur seine eigenen Patienten testen. Deshalb werden die Hausärzte in Südtirol von den Apotheken unterstützt. "20.000 Mitarbeiter aus Schule und Kindergarten sind nicht wenige", sagt Lanthaler: "Insofern muss man wirklich schauen, ob die Kapazität ausreicht" 

Hausarzt Gerd Holzknecht hat 99 Patienten, die Mitarbeiter von Schulen sind. Pro Test rechnet er mit 5 Minuten Aufwand. "Ich persönlich habe die Tests außerhalb der Praxiszeit angesiedelt, um eine eventuelle Überlastung während der Praxiszeiten zu vermeiden."  Bis jetzt hat sich erst eine Handvoll Lehrer bei Holzknecht gemeldet, Lanthaler hat drei Anfragen.

Bei positivem Test folgt Quarantäne

Bei einem positiven Testergebnis wird der Betroffene in Isolation gestellt und laut Sanitätsbetrieb möglichst innerhalb 48 Stunden einem Nasen-Rachen-Abstrich unterzogen. Erst bei einem negativen Abstrich wird die Quarantäne aufgehoben.

Hausarzt Holzknecht hat kein Verständnis fürs Nicht-Testen: "Das wäre man der Allgemeinheit eigentlich schuldig, alles dafür zu tun, dass eine eventuelle Verbreitung einer solchen Erkrankung unterbunden wird."  Wie erfolgreich das Testangebot wirklich war, lässt sich dann in einer Woche sagen. 

(br)