Bäuerliche Kulturgüter

Heimatpflegeverband kündigt Berater-Funktion beim Land

Mühsame Zusammenarbeit und Bürokratie - der Heimatpflegeverband hilft nicht mehr bei der Vergabe von Beiträgen im Bereich der Landschaftspflege.

Heimatpflegeverband kündigt Berater-Funktion beim Land
Heimatpflegeverband
Der Heimatpflegeverband will zum Jahresende seine beratende Funktion beim Land im Bereich bäuerliche Kulturgüter niederlegen. Zwei Gründe nennt der Verband dafür: Die mühsame Zusammenarbeit und die Bürokratie. Der stetig gewachsene Aufwand sei für den Verband personell und organisatorisch so nicht mehr zu stemmen, erklärt die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner:  

Solche Hürden seien nach 50 Jahren Zusammenarbeit weder nachvollziehbar noch tragbar, so Plaikner. Die Zusammenarbeit mit den Beamten der Landesabteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung sei immer schlechter geworden. Der Verband erklärt, er müsse jedes Jahr beim Land ansuchen und ein Angebot mit Spesenabschlag einreichen, um die Arbeit überhaupt durchführen zu dürfen. Und dies, obwohl die Initiative im Heimatpflegeverband geboren und aufgebaut wurde.

Der Rückzug

Diese und andere Überlegungen hätten den Verband bewogen, sich mit Ende des Jahres aus diesem Tätigkeitsbereich zurückzuziehen und sich nicht mehr an der Ausschreibung zur Vergabe von Beiträgen im Bereich der Landschaftspflege zu beteiligen.   

Der Heimatpflegeverband will stattdessen die Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendorganisationen stärken und andere Projekte in den Mittelpunkt rücken.

Finanzielle Hilfe für bäuerliches Kulturgut

Vor 50 Jahren hatte der Verband die Landesregierung darauf hingewiesen, dass bäuerliches Kulturgut mutwillig zerstört oder verkommen lassen werde. Man mahnte, dass Geld für die Sanierung in die Hand genommen werden müsse. Im Amt für Kultur wurde dann ein eigener Fonds eingerichtet, aus dem die zahlreichen Erhaltungsmaßnahmen bis in die 1980er Jahre herauf gespeist wurden. 20 Jahre später wurden die Finanzen dann auf zwei Ämter aufgeteilt. Zuletzt waren es rund 1,5 Millionen Euro, die jährlich an rund 400 bis 500 Gesuchsteller ausbezahlt werden. Bearbeitet wurden die Ansuchen vom Heimatpflegeverband von 15 Sachbearbeitern. In der Verbandszentrale ist eine Halbtageskraft mit der Weiterbearbeitung der Gesuche vollauf beschäftigt. 

ge/ka/fm