​Deutsche Bürgermeister: „Lasst uns Moria-Flüchtlinge aufnehmen“

Zehn deutsche Stadtoberhäupter haben an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer einen eindringlichen Brief geschrieben.

​Deutsche Bürgermeister: „Lasst uns Moria-Flüchtlinge aufnehmen“
Ansa
Die Stadtoberhäupter von zehn großen deutschen Kommunen haben in einem gemeinsamen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) ihre Bereitschaft erklärt, Flüchtlinge aus dem großteils abgebrannten Lager Moria aufzunehmen. In dem Schreiben appellieren sie an Merkel und Seehofer, dafür den Weg zu ebnen.
  
Der Brief wurde demnach von den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern von Bielefeld, Düsseldorf, Freiburg, Gießen, Göttingen, Hannover, Köln, Krefeld, Oldenburg und Potsdam unterzeichnet.
 
Die Stadtoberhäupter bekräftigten darin ihre Bereitschaft, "einen humanitären Beitrag zu einer menschenwürdigen Unterbringung der Schutzsuchenden in Europa" zu leisten: "Wir sind bereit, Menschen aus Moria aufzunehmen, um die humanitäre Katastrophe zu entschärfen."
 
Das deutsche Innenministerium lehnt es bisher ab, Flüchtlinge aus Griechenland im deutschen Alleingang aufzunehmen. Es fordert eine gemeinsame europäische Initiative. Seehofer steht deswegen aber unter starkem innenpolitischen Druck. Der Koalitionspartner SPD unterstellte ihm eine Blockadehaltung.
 
Deutschland/Frankreich: 400 Kinder und Jugendliche sollen aufgenommen werden
 
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte inzwischen an, dass Deutschland ebenso wie Frankreich minderjährige Flüchtlinge aus Moria aufnehmen werde. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Verhandlungskreisen erfuhr, geht es um die Verteilung von rund 400 Kindern und Jugendlichen innerhalb der Europäischen Union. In dem Flüchtlingslager - dem größten der EU - lebten vor den Bränden allerdings rund 12.700 Menschen.

(apa/joi)