Pestizid-Debatte

Schuler zieht Klage gegen Münchner Umweltinstitut zurück

Der Streit zwischen Land und dem Münchner Umweltinstitut ist beigelegt. Es wird keinen Prozess wegen erschwerter übler Nachrede geben.

Schuler zieht Klage gegen Münchner Umweltinstitut zurück
Facebook/Umweltinsitut München
Landwirtschafts-Landesrat Arnold Schuler hat die Anzeigen im sogenannten Pestizid-Streit zurückgezogen. Schuler hatte Karl Bär vom Münchner Umweltinstitut und Buchautor Alexander Schiebel wegen erschwerter übler Nachrede verklagt. Auch die Südtiroler Obstwirtschaft verzichtet auf eine Klage. 

Im Buch "Das Wunder von Mals" bezichtigt Schiebel die Südtiroler Obstbauern der "Tötung". Das Umweltinstitut München hatte dann auf einem Plakat im Münchner Hauptbahnhof unter der Überschrift "Südtirol sucht saubere Luft" keinen Apfelbauern beim Ausbringen von Pestiziden gezeigt, sondern einen Bioweinbauern bei der Schwefelung seiner Weinstöcke.
In beiden Fällen hatte Landesrat Schuler wegen übler Nachrede geklagt.

Am vergangenen Samstag hatte es dann ein Treffen zwischen den Streitparteien gegeben. Es seien konstruktive Gespräche gewesen, sagte Landesrat Schuler, deshalb ziehe er die Anzeigen zurück. Auch die rund 1.300 Südtiroler Obstbauern, die sich an die Klage angehängt hatten, verzichten auf den Rechtsweg.

Der mögliche Prozess hatte in Deutschland medial für großes Aufsehen gesorgt. Der Co-Vorsitzende der Europäischen Grünen, Thomas Waitz wollte als parlamentarischer Beobachter am Prozess in Bozen teilnehmen. Pestizide seien in Südtirol offenbar nicht nur Gift für Natur und Gesundheit, sondern bedrohen auch die Meinungsfreiheit, kritisierte Waitz.

pt/pm