Nachhaltigkeit

Bürger fordern Plan für ein "neues Südtirol"

Eine Bürgergruppe fordert einen Plan, um in Südtirol "das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben neu aufzubauen". Prominente Unterstützer.

Bürger fordern Plan für ein "neues Südtirol"
Rai Tagesschau
Eine Gruppe von Bürgern hat ein Manifest mit dem Titel "Zukunftspakt für Südtirol" aufgesetzt, das die Nachhaltigkeit zur Priorität erhebt.  

Johannes Engl, Katharina Erlacher, Erwin Demichiel, Reinhard Feichter, Sabina Frei, Heini Grandi, Karl Gudauner, Judith Hafner, Kris Krois, Katherina Longariva, Günther Reifer, Emilio Vettori, Margot Wittig suchen Unterstützer für einen "Nachhaltigkeitsplan", um in Südtirol nichts weniger als "das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben neu aufzubauen, und zwar wirklich krisenfest und zukunftsfähig".

Ein Neuaufbau von Wirtschaft und Gesellschaft in Südtirol innerhalb von "10 bis 15 Jahren" - so der geradezu revolutionäre Anspruch.  

Auch wenn dieser Anspruch naiv oder gar utopisch klingen mag, zu den Unterstützern des Manifests gehören auch Klimaforscher, Ärzte, Manager und Universitätsprofessoren.    

Der geforderte Nachhaltigkeitsplan für Südtirol solle von Wissenschaft, Interessensgruppen und Politik erstellt und öffentlich finanziert werden. Ein "unabhängiger Zukunftsrat" solle die Entwicklung des Plan "begleiten"  - wie er besetzt werden soll, wurde nicht definiert. 

Im Manifest heißt, dass "die weitreichenden Möglichkeiten unserer politischen Autonomie" genutzt werden sollen. Und auch die Punkte des Manifests erinnern an das Parteiprogramm einer bürgerlichen Regierungspartei:  

❯ Ausbau einer​ regionalen Kreislaufwirtschaft, ​welche die Grundversorgung der Bevölkerung und die Existenzgrundlage der Betriebe sicherstellt – insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung, Bauen und Wohnen sowie Energie.

❯ Erhalt der​ natürlichen Lebensgrundlagen​, mit klarem Blick auf Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Naturschönheit.

❯ Entwicklung eines​ nachhaltigen Nahverkehrssystems ​sowie Förderung​ ​von​ Logistiksystemen​, die Menschen und Waren klimaneutral, sicher, schnell und leise in der Region transportieren.

❯ Ermöglichung aktiver Teilhabe​ an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen (Nachbarschaft, Gemeinde, Land, Arbeitswelt).

❯ Stärkung von Bildung, Kultur und Wissenschaft als Voraussetzung für eine reges Geistesleben und eine kritische Bürgergesellschaft.

❯ Erreichung der​ Klimaneutralität​ bis 2035.

Die Gruppe um das Manifest für einen Nachhaltigkeitsplan für Südtirol fordern Landtag und Landesregierung auf, den "Prozess einzuleiten, die Formen der Zusammenarbeit zwischen Bürgergesellschaft, Wissenschaft und Politik auszuarbeiten und die nötigen Ressourcen bereitzustellen."  

(lb)