Umwelt

"Countdown" für die Klimakrise

Politiker, Papst und Promis fordern in der virtuellen Live-Veranstaltung der Initiative "Countdown" schnelles Handeln in der Klimakrise.

 "Countdown" für die Klimakrise
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Die Klima-Initiative "Countdown" sucht Lösungen für eine rasche Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Nun trafen Denker aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Showbiz virtuell zusammen. Auch dabei: Papst Franziskus und Prinz William.

Weltweite Initiative "Countdown"

Zahlreiche Politiker, Wissenschaftler und prominente Aktivisten haben zu stärkeren und schnelleren Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise aufgerufen. Mehr als 50 Redner, darunter UN-Generalsekretär António Guterres, Papst Franziskus und der britische Prinz William, nahmen an der virtuellen Live-Veranstaltung zu der weltweiten Initiative "Countdown", die eine Halbierung der Klima-Emissionen bis 2030 erreichen will, teil.

"Das Klima hat einen globalen Krisenpunkt erreicht", sagte Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Der schwedische Erdsystemforscher verwies auf extreme Feuer, Hitze und Überflutungen in den letzten zehn Jahren. Die Welt stehe vor vielen Kipppunkten mit der "realen Gefahr, den ganzen Planeten zu destabilisieren". Der Ausstoß von Treibhausgasen müsse bis 2030 halbiert und spätestens 2050 auf null gesenkt werden, mahnte Rockström.

Papst Franziskus forderte ein radikales Umdenken und schnelles Handeln für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Die Versorgung mit sauberem Wasser und genügend Nahrungsmitteln sei ein Menschenrecht, sagte der Pontifex. Fossile Brennstoffe müssten schrittweise - "aber ohne Aufschub" - durch saubere Energie ersetzt werden. "Uns bleiben dazu nur wenige Jahre", mahnte das Oberhaupt von rund 1,3 Milliarden Katholiken.

"Wir müssen sicherstellen, dass jedes Land, jede Stadt, Unternehmen, Bank und jede internationale Organisation einen Plan hat, Klimaneutralität zu erreichen", sagte UN-Chef Antonio Guterres in einer Video-Botschaft. Regierungen sollten bereitgestellte Gelder nach der Corona-Pandemie für grüne Arbeitsplätze verwenden. "Retten sie keine umweltverschmutzenden Branchen, besonders Kohle, und beenden sie Subventionen für fossile Brennstoffe", forderte er.

"Wenn wir in diesem Jahrzehnt nicht handeln, wird der Schaden irreversibel sein", mahnte der britische Prinz William. Der 38-jährige Royal meldete sich aus dem Park um Schloss Windsor zu Wort. Hier gebe es fast 1000 Jahre alte Eichen, die nun, wie die restliche Welt, vom Klimawandel bedroht seien. Vor wenigen Tagen hatte William mit seiner Umwelt-Stiftung den hochdotierten "Earthshot"-Preis ins Leben gerufen, um Lösungen für die weltweit größten Umweltprobleme zu finden. Bis 2030 sollen jedes Jahr fünf Auszeichnungen in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro vergeben werden.

An dem fünfstündigen Event, der von Stars wie Jane Fonda, Chris Hemsworth und Mark Ruffalo moderiert wurde, nahmen auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, der frühere US-Vize-Präsident Al Gore, die 18-jährige Klima-Aktivistin Xiye Bastida, der dänische Künstler Ólafur Elíasson und die norwegische Sängerin Sigrid teil.

dpa ka