​Transhumanz-Schaf macht Karriere

Die weltweite Bewegung Slow Food fördert das Schnalser Transhumanzschaf. Es wird in das Netzwerk der biologischen Vielfalt "Presidio Slow Food" aufgenommen.

​Transhumanz-Schaf macht Karriere
Slowfood.com
In Südtirol schützt das Netzwerk bisher das Vinschger Urpaarl, den Ahrntaler Graukäse, das Villnösser Brillenschaf und das Grauvieh. Für Manfred Waldner, den Direktor des Tourismusvereines Schnalstal, ist dies ein bedeutender Qualitätssprung und vor allem auch eine Bestätigung für die ZüchterInnen.

„Das war ein langer Weg. Wir haben vor Jahren Kontakt mit Slow Food aufgenommen und haben seither sehr viele Auflagen erfüllt. Wir sind auch besucht worden, dabei wurde kontrolliert, ob das Ganze nachhaltig und richtig funktioniert und deshalb sind wir nun sehr stolz, dass wir in das Netzwerk aufgenommen worden sind.“  

Nur mehr 1.500 Exemplare

Der Blick in die Vergangenheit zeigt: In den 60er Jahren war das Schnalser Schaf die wichtigste Rasse, die in Bozen und Umgebung gehalten wurde. Mittlerweile gibt es nur mehr 1.500 Exemplare im ganzen Tal – ihr Überleben wird vor allem auch durch die uralte Praxis der Transhumanz gesichert.
 
«Jedes Jahr bringt diese Transhumanz Touristen, Besucher und Bergsteiger ins Tal, die zwei Tage lang neugierig und erstaunt den Schaftrieb begleiten», wird Angelo Carrillo, Leiter des Slow Food Conviviums Alto Adige Südtirol, auf der Homepage von „Slowfood“ zitiert. Die Schnalser Schafe seien ein Presidio, das Grenzen überwinde und zwei Länder vereine.„Ihre typische Wanderweidehaltung hat eine sehr lange Tradition, die lebendig geblieben ist dank der Bemühungen der Bauern und der Hofbewohner. Wir müssen sie schützen, damit dieser wertvolle Brauch den kommenden Generationen überliefert wird“, so Carrillo.

(joi)