Corona-Pandemie

​„In zwei, drei Wochen zum normalen Leben zurückkehren“

Sollten die neuen Corona-Maßnahmen des Landes greifen, könnte man „in zwei, drei Wochen zum normalen Leben zurückkehren“, sagt Landesrat Thomas Widmann.

​„In zwei, drei Wochen zum normalen Leben zurückkehren“
Rai Tagesschau
Die neuen Corona-Maßnahmen des Landes sollen das Schlimmste verhindern. Schulen werden geschlossen, die Wirtschaft teilweise zurückgefahren, es gibt Massentests (die Details zu den Maßnahmen gibt’s hier).

Der Zivilschutz sei gut gerüstet, die flächendeckenden Tests durchzuführen, betonte Gesundheitslandesrat Thomas Widmann am Dienstag. Wenn das klappe, habe man die Chance, „in zwei, drei Wochen zum normalen Leben zurückzukehren und einen weiteren Lockdown zu vermeiden.“

„Krise kam früher und stärker“

Vor dem Landtag erklärte Widmann: „Die Landesregierung hat sich schon im Sommer mit der weiteren Entwicklung beschäftigt, aber die Krise ist früher und stärker gekommen als erwartet.“
 
Kritik, man habe sich nicht vorbereitet habe, weist Widmann von sich. Man habe sich sehr wohl auf die zweite Welle vorbereitet, „es ist sehr viel geschehen bei Ausrüstung und Organisation, nicht zu vergessen die vielen Überstunden der Mitarbeiter.“
 
Bisher habe man nur jene Maßnahmen getroffen, die fast ein normales Leben erlaubten. Jetzt müsse man einschneidendere Maßnahmen ergreifen, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiere.
 
Anders als andere Länder führe Südtirol bereits seit Wochen Antigentests durch, das habe eine Nachverfolgung erlaubt. „Heute wird 300 mal so viel getestet als im Frühjahr“, so Widmann. Als erste Region habe Südtirol Hausärzte und Apotheker involviert, bei den Testkapazitäten sei Südtirol im europäischen Spitzenfeld.
 
Während allerdings bis vor kurzem 90 Prozent der Positiven bereits in Quarantäne gewesen seien, kämen die meisten positiven Test mittlerweile von anderen, „und das ist nicht mehr nachverfolgbar.“

Schlechter dran, weil früher dran

Jetzt müsse man handeln und die Kontakte maximal hinunterfahren. „Bei dieser Entwicklung sind die Krankenhäuser in zwei Wochen voll“, warnt der Gesundheitslandesrat.

„Momentan ist Südtirol schlechter dran als andere Regionen, aber das bedeutet nur, dass man früher dran ist“, erklärt Widmann. Der Krankheitsverlauf sei auf der ganzen Welt der gleiche.

Corona mit einer Grippe zu vergleichen, sei nicht zielführend. Die Todesrate sei vielleicht ähnlich, bei der Belastung der Sanität aber gebe es gro0ße Unterschiede.

br