Coronavirus Südtirol

Landeshauptmann Kompatscher: "Das Ziel ist ein fast normales Weihnachten"

Bei der ersten Freitags-Live-Pressekonferenz zu den Corona-Maßnahmen wurden die Maßnahmen und Ziele erklärt.

Landeshauptmann Kompatscher: "Das Ziel ist ein fast normales Weihnachten"
Rai Tagesschau
Es war die erste von mehreren Pressekonferenzen, die ab diesem Freitag jeden Freitag um 16:30 Uhr live auf Rai Südtirol im Fernsehen, Radio und auf dieser Internetseite übertragen werden. Dabei bestätigte Landeshauptmann Kompatscher gleich zu Beginn, dass die Lage nach wie vor angespannt ist. Immer noch gebe es viele Neuinfektionen, immer noch eine große Belastung in den Krankenhäusern.

„Aber wir erwarten uns eine Veränderung durch die Maßnahmen, die wir ergriffen haben.“

(Arno Kompatscher, Landeshauptmann)

Im Folgenden die wichtigsten Aussagen von Landeshauptmann Kompatscher, den Landesräten Schuler und Widmann, der Primarin Elisabetta Pagani und dem Projektleiter für die Aktion „Südtirol testet", Patrick Franzoni

Landeshauptmann Kompatscher:

- Es geht darum, soziale Kontakte zu minimieren, Abstand zu gewährleisten und Mund und Nasenschutz zu tragen. Besonders auch auf den Betriebsstätten und auf den Baustellen.

- Uns ist bewusst, dass es eine große Belastung für die Arbeitnehmer, für die Eltern und für die Kinder selbst ist.

-Die Testungen sind eine Möglichkeit für uns, einen großen Schritt zu machen. Wir hoffen auf eine große Beteiligung.

 Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler:

- Eine der Aufgaben: Kontakt zu den staatlichen Stellen. Aber auch: die Kommunikation mit der Bevölkerung. Zurzeit gibt es über 700 Anfragen pro Tag bei der grünen Nummer.

- Neue Aufgabe: flächendeckender Test. Eine riesige Herausforderung für uns alle. Wir sind es zwar gewohnt, auch im Katastrophenfall professionell zu reagieren. Aber das ist eine große Aufgabe.

- Es wird rund 200 Strukturen brauchen, verteilt über das ganze Land. Dazu die Verwaltungsstrukturen und die ganzen Freiwilligendienste.

-Das Um und Auf ist, dass sich die Bevölkerung daran beteiligt. Wir müssen die Fallzahlen wieder nach unten bringen. Jetzt liegt es an uns allen.

Gesundheitslandesrat Thomas Widmann

- Derzeit durchschnittlich 3000 Tests pro Tag. Diese breite Anzahl an Testungen ermöglicht es uns, die Lage im Blick zu behalten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

- Bis zu 350.000 Antigen-Schnelltests. Wichtiger Indikator für die künftigen Maßnahmen. Nach diesen ersten Tests wird man dann entscheiden, wo weitere Tests durchgeführt werden.

- Es ist der einzige Weg, um Schulen und Geschäfte bald wieder öffnen zu können. Wir alle sind dazu aufgerufen, für die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Jeder durchgeführte Test ist ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität.

Elisabetta Pagani, Primarin für Mikrobiologie

- Bisher 135.000 getestet. Ungefähr 16.000 positives Ergebnis.

- Zurzeit sind wir in einer Situation, in der die Verbreitung des Virus stark zunimmt.

- Der Virus-Antigen-Schnelltest liefert in maximal 30 Minuten ein Ergebnis. Er ist deshalb ein gutes Hilfsmittel.

Patrick Franzoni, Projektleiter "Südtirol testet"

- Wir werden die Tests mithilfe von Zivilschutz, dem Weißen und Roten Kreuz und den Gemeinden durchführen. Insgesamt werden wir 350.000 Tests durchführen. 184 Teststationen wird es im ganzen Land geben.

- Der Grund, warum wir dieses Projekt durchziehen, ist, dass wir gesehen haben, dass immer mehr Patienten auf die Notfallstationen gekommen sind. So viele Zugänge hatten wir nicht einmal im März.

-Das Ziel ist, die Menschen zu erkennen, die asymptomatisch aber positiv sind. Genau diese Menschen haben unsere Zahlen so nach oben gebracht.

- Test: ein kleiner, dünner Stab, der in die Nase eingeführt wird. Nach ca 15 bis 30 Minuten, gibt der Schnelltest ein Ergebnis. So sind wir im Stande, die ganze Bevölkerung durchzutesten.

- Die Biostatistiker sagen uns, dass wir mit dieser Aktion die Reproduktionszahl von aktuell 1,5 auf 0,5 herunterbringen können.

Verordnungshäufung und Lockdown

"Viele fragen sich, ob wir nicht schon genug getan haben. Es gibt Einschränkungen, Lohnverluste….reicht es nicht? Leider zeigen die Zahlen, dass es notwendig ist, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Das Ziel ist auch, dass wir Richtung Weihnachten Schritt für Schritt wieder öffnen können."

(Arno Kompatscher, Landeshauptmann)