Südtirol

„Ein bewegender Moment“

Heute Vormittag werden in Italien die ersten Menschen gegen Corona geimpft. Mehrere europäische Staaten begannen schon am Stefanitag, darunter Deutschland, Ungarn und die Slowakei.

„Ein bewegender Moment“
Ansa Foto
In Italien und anderen Ländern Europas ist der erste Impfstoff gegen Covid-19 ausgeliefert worden. Rund zehn Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa sollen die Impfungen heute beginnen. Als erste sollen besonders gefährdete Menschen das Präparat der Firmen Biontech und Pfizer erhalten.
 
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem bewegenden Moment der Einheit und einer europäischen Erfolgsgeschichte.

Die Impfungen werden dabei helfen, nach und nach zu unserem normalen Leben zurückzukehren. Sobald genügend Menschen geimpft worden sind, können wir wieder beginnen zu reisen, Freunde und Familie zu treffen und die Feiertage normal zu verbringen. Aber bis dahin müssen wir weiter vorsichtig sein.

Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Nach ihren Angaben steht der Impfstoff zeitgleich in allen 27 EU-Staaten zur Verfügung: „Und die Menschen beginnen mit den Impfungen in Athen, in Rom, in Helsinki, in Sofia, wo auch immer." Bald schon würden weitere Impfstoffe folgen, versicherte von der Leyen.

Lasst uns 2021 zu unserem Jahr der Europäischen Erholung und Hoffnung machen.

Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Der Impfstoff ist angekommen

In Italien erreichten die ersten Dosen des Biontech/PfizerPräparats unter Militärgeleit ihr Ziel in der Hauptstadt. Der Transporter sei am späten Freitagabend in einer Kaserne der Carabinieri im Norden Roms angekommen, bestätigte das Verteidigungsministerium. Auch in Österreich wurden die ersten Impfdosen ausgeliefert, sie kamen aus Belgien über Deutschland ins Land. Die etwa 10 000 Dosen seien ab dem Grenzübergang in Suben in Oberösterreich unter Polizeibegleitschutz in ein Lager in Wien gebracht worden, erklärten die Behörden. Der Impfstoff hat inzwischen außerdem Griechenland, Malta, die Niederlande, Polen, Tschechien, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland erreicht.
Heute beginnt EU-weit die erste Impfungen mit dem Wirkstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. Mehrere europäische Staaten begannen aber schon am Stefanitag mit den Impfungen, darunter Deutschland, Ungarn und die Slowakei. In Deutschland war die 101-jährige Edith K. in Sachsen-Anhalt die erste geimpfte Patientin ihres Altersheims.

Unter Zeitdruck

Angesichts der neu entdeckten ansteckenderen Coronavirus-Variante aus Großbritannien wächst in der Europäischen Union der Zeitdruck für die Umsetzung der EU-weiten Impfkampagnen gegen das Coronavirus. Weitere Staaten meldeten über die Weihnachtstage Fälle der neuen Mutation des Virus, die nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender ist als die Ursprungsvariante und frühere Mutationen. Viele Regierungen reagierten mit neuen Reisebeschränkungen und weiteren Lockdowns.
 
Weltweit hat die Pandemie nach einer Zählung der US-Universität Johns Hopkins bereits 1,75 Millionen Menschen das Leben gekostet, rund ein Drittel davon in Europa. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg am Samstag über 80 Millionen, Italien wurde das achte Land weltweit mit mehr als zwei Millionen Coronafällen bisher.

(dpa/et)