Guten Morgen nach der ersten starken Niederschlagsnacht. Zuerst vielerorts Schneefall, danach in den Tälern teils einsetzender Regen. Intensiver Dauerschneefall dagegen von den Ultner bis Passairer Bergen, bis jetzt 80 cm Neuschnee und es kommt noch viel mehr dazu. ⚠️
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 5, 2020
Probleme in den höheren Lagen macht nicht nur die große Schneemenge, sondern auch die schwankende Schneefallgrenze. In Mölten (1100 m) über Nacht 60 cm Neuschnee und jetzt regnet es hinein. Sehr nasser schwerer Schnee.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 5, 2020
Die Neuschneemegen der vergangenen 24 Stunden reichen von extrem viel bis nix: Grünsee/Ulten 115 cm, Pfelders 67 cm, Pens 50 cm, St. Magdalena/Gsies 25 cm, Prettau 22 cm, Kaltern 10 cm, Sterzing 9 cm, Bozen 1-2 cm und Bruneck 0 cm. pic.twitter.com/HYdUptZrPy
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 5, 2020
Auf der Brennerautobahn stauen sich zwischen Brixen und Sterzing die LKW. Es schneit in diesem Bereich und die Räumfahrzeuge haben Probleme durchzukommen. PKW Richtung Norden wird empfohlen, die Autobahn bei Klausen zu verlassen.
Immer mehr Straßen müssen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Derzeit sind die Timmelsjochstraße, Gampenpassstraße, die Straße ins Schnalstal ab Unser Frau, die Landesstraße nach Ulten zwischen Kirchbach und Pircherberg, die Straße zwischen Kuppelwies und Kuppelwieser Alm, die Landesstraße zwischen St. Nikolaus und St. Moritz gesperrt.
Auch im Belluno sind Straßen gesperrt.
Auch die Straße ins Martelltal ist gesperrt.
Es gilt auch weiterhin die Empfehlung, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Die Niederschläge werden nämlich den ganzen Tag anhalten.
Es ist den ganzen Tag über mit Niederschlägen zu rechnen. Neben Ulten und Passeier werden jetzt die Niederschläge vor allem in den östlichen Dolomiten stärker.
Die Schneefallgrenze ist sehr unterschiedlich: im Westen des Landes schneit es bis in die Tallagen, in den Dolomiten hingegen kann sie bis auf 1.500 - 1.700 Meter ansteigen.
Die Schneefallgrenze hängt auch mit der Niederschlagintensität zusammen: wo es stärkeren Niederschlag gibt, da sinkt sie.
Die Lawinengefahr ist hoch und Lawinen es kann auch zu spontanen Lawinenabgängen kommen. Diese kritische Situation wird bis mindestens Sonntag Abend anhalten.
Dort, wo die Schneefallgrenze hoch liegt, fällt vor allem feuchter und sehr schwerer Schnee: Damit steigt die Gefahr von Schneedruck und spontanen Nassschneelawinen deutlich an.
RFI und ÖBB haben die Zuglinien im Oberen Pustertal gesperrt. Grund sind die großen Schneemengen, die erwartet werden. Die Sperre wird bis Montag andauern.
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Der Nikolaus wird trotz Schneefalls kommen.
In der Früh lag die Schneefallgrenze noch recht hoch, mit der erneut zunehmenden Niederschlagsintensität sinkt sie nun wieder ab. Und genau so geht es durch das gesamte Wochenende. Meist pendelt die Schneefallgrenze zwischen 500 und 1500 m, kurzzeitig auch mal tiefer und höher.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 5, 2020
Waren es vor zwei Stunden noch 800 Haushalte, so sind es jetzt schon mehr als 1.100 Haushalte, die keinen Strom haben. Besonders betroffen: Martelltal, Dorf Tirol, Ultental, Eppan/Perdonig, Meransen, Terenten und das Sarntal. Hauptgründe für den Stromausfall sind laut Netzbetreiber Edyna gerissene Stromkabel aufgrund der hohen Schneelast und umgefallene Bäume, die Leitungen beschädigt haben.
Bis jetzt am meisten Niederschlag im Südstau von Ulten bis Passeier mit 70-100 l/m². Wie geht es weiter? Bis Sonntagnacht sind noch ungefähr 100 l/m² zu erwarten, weniger im Obervinschgau und noch deutlich mehr in den Sextner Dolomiten. pic.twitter.com/x0CuXIPsEv
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 5, 2020
In Ulten sind zwei Lawinen abgegangen: eine Lawine traf den Tumpfhof in St. Nikolaus. Die Lawine traf das Wirtschaftsgebäude, Personen kamen nicht zu Schaden - auch das Vieh kam mit dem Schrecken davon.
Eine weitere Lawine ging beim Brunner am Glacherberg ab. Auch hier kamen keine Personen zu Schaden. Drei Familien mussten evakuiert werden, sagte Bürgermeister Stefan Schwarz zu Rai Südtirol.
Aufgrund der Schneelage arbeitet die Brennerautobahngesellschaft daran, das LKW Wochenend-Fahrverbot aufzuheben. Damit soll der Brennerpass offengehalten werden. Aufgrund der Schneefahrbahnen und schlecht ausgerüsteter Lastwagen gibt es einen langen LKW Stau zwischen Klausen und dem Brenner. Leichtfahrzeuge werden Richtung Norden in Klausen von der Autobahn abgeleitet.
Die Situation auf Südtirols Straßen spitzt sich zu: Derzeit ist die Brennerstaatsstraße bei Gossensass gesperrt. Grund sind hängengebliebene LKW.
Auch die Staatsstraße auf den Reschen ist derzeit nicht passierbar: zwischen Spondinig und dem Reschenpass hat sich hier ein Unfall ereignet.
Die Alemagna Staatsstraße ist zwischen Toblach und Cortina wegen Lawinengefahr gesperrt.
Weiterhin gesperrt sind die Jaufenpassstraße, Gampenpassstraße, die Landesstraße ins Martelltal, ins Schnalstal, und verschiedene Straßenabschnitte im Ultental.
Gesperrt sind außerdem verschiedene Gemeindestraßen. Grund sind umgestürzte Bäume.
Derweil ist keine Entspannung der Lage in Sicht: fast im ganzen Land regnet oder schneit es. Nur im obersten Vinschgau im im Ahrntal werden nur leichte oder gar keine Niederschläge registriert.
Die Schneefallgrenze variiert sehr stark zwischen Westen und Osten: während es im Vinschgau bis in die Tallagen schneit, steigt die Schneefallgrenze Richtung Osten an.