Sanitätsbetrieb

Weggeworfene Impfdosen - Jetzt spricht Generaldirektor Zerzer

Vier Impfdosen mussten weggeworfen werden, weil Mitarbeiter eines Altersheimes nicht zum Impfen erschienen - Florian Zerzer über den Vorfall.

Weggeworfene Impfdosen - Jetzt spricht Generaldirektor Zerzer
Rai Tagesschau

Wie sich heute herausstellte, spielte sich der Vorfall laut Sanitätsbetrieb in einem Altersheim in Südtirol ab. Gestern hatte der Sanitätsbetrieb von einer Struktur "außerhab des Krankenhauses" gesprochen. Mehrere Impfdosen lagen aufgetaut bereits für die Imfpung von Mitarbeitern des Heimes bereit.

Vier von ihnen allerdings kamen nicht zum angemeldeten Impftermin. Um welches Altersheim es sich handelt, gab der Sanitätsbetrieb nicht bekannt. 

"Ich kenne nur diesen Fall bis jetzt."
Florian Zerzer, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb


Die Folge: Die Dosen mussten weggeworfen werden, wie der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs Florian Zerzer bestätigt: "Mir hat man berichtet, dass effektiv vier Impfdosen weggeschmissen werden mussten, weil vier Mitarbeiter, die sich zu einer Impfung angemeldet hatten, leider nicht mehr bereit waren, sich impfen zu lassen. Aufgrund der knappen Zeitspanne, wir haben maximal sechs Stunden Zeit, die einmal bereits aufgezogenen Impfdosen zu verabreichen, waren die Imfpdosen nicht mehr brauchbar. Das ist so richtig", meint Zerzer. 

Mögliche Konsequenzen für die Mitarbeiter 

Stellt sich die Frage, ob es weitere ähnliche Fälle im Südtiroler Sanitätsbetrieb gibt. Zerzer verneint: "Ich kenne nur diesen Fall bis jetzt."

Den vier Mitarbeitern selbst drohen nun Konsequenzen. "Wir sind natürlich dabei, den Fall zu analysieren und zu erörtern, was jetzt die Konsequenzen daraus sein werden." 

Hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb spätestens mit diesem Vorfall ein handfestes Impfproblem in den eigenen Reihen - auch bei direkt betroffenen Mitarbeitern? Laut Zerzer kann niemand zu einer Impfung gezwungen werden - auch nicht die Mitarbeiter im Südtiroler Sanitätsbetrieb. 

"Wir können niemanden zwingen. Meine Hoffnung ist vor allem, dass wir viele ältere Menschen und Risikogruppen impfen können."
Florian Zerzer, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb 

Im gesamten Territorium liegt die Impfrate bei den Mitarbeitern laut Zerzer bei rund 60 Prozent - mit großen Schwankungen zwischen Zentrum und Peripherie. 

Wir wissen, dass es hierzulande auch viele Menschen gibt, die überzeugte Impfgegner sind. Das spiegelt sich auch bei unseren Mitarbeitern wieder." 
Florian Zerzer, Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb


"Es stimmt, dass wir generell in den urbanen Räumen und speziell eigentlich in Bozen eine höhere Durchimpfungsrate haben. Aber das ganze ist auch ein Spiegelbild unseres Landes. Wir wissen, dass es hierzulande auch viele Menschen gibt, die überzeugte Impfgegner sind. Die haben große Skepsis gegen das Impfen. Und das spiegelt sich natürlich auch in unserer Mitarbeiterschaft wieder." 

hp