Israel

Herausforderung im "Modellland"

Bis März soll in Israel jeder Erwachsene die Corona-Impfung erhalten haben. Die Zahl der Neuinfektionen steigt derweil weiter.

Herausforderung im "Modellland"
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Die Zahl der Corona-Toten in Israel hat die Marke von 4.000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, starben seit Beginn der Pandemie bisher 4.005 Menschen an oder mit einer Infektion.

Innerhalb von 24 Stunden sind zudem 5.616 Neuinfektionen registriert worden, 9,1 Prozent der Tests fielen positiv aus.

Mitten in der dritten Welle

Das Gesundheitssystem Israels liegt nahe der Belastungsgrenze. Bis Freitag gilt ein Lockdown mit strikten Maßnahmen. Das eigene Haus oder die eigene Wohnung darf nur in einem Umkreis von 1.000 Metern verlassen werden.

In den kommenden Tagen wird mit einer Entscheidung über eine mögliche Verlängerung der Restriktionen gerechnet. Das Kabinett hatte bereits am Sonntagabend beschlossen, dass alle Menschen, die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Brasilien einreisen, sich in eine zweiwöchige Hotel-Quarantäne begeben müssen.

Weltweites Vorbild?

Parallel zur dritten Welle läuft seit einem Monat eine massive Impfkampagne. Bisher erhielten in Israel etwa 2,1 Millionen Menschen eine erste Dosis, eine zweite Dosis bekamen knapp 310.000 Menschen. Bis März soll laut der Regierung jeder Erwachsene in Israel die Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben.

Fachleute warnen aber: Die Vorbildfunktion Israels beim Impfen kann vielfach nicht auf andere EU-Länder übertragen werden. So gibt es in Israel aufgrund der starken militärischen Präsenz bzw. Tätigkeit ein stark verzweigtes Gesundheitssystem. Das israelische Gesundheitssystem zählt in Sachen Effizienz zu den weltbesten. 

Auch hat sich Premierminister Benjamin Netanjahu die Corona-Impfung zum Wahlkampfthema auserkoren.

Israel hat rund 9 Millionen Einwohner, also in etwa gleich viel wie Österreich.

cb