Österreich

Kurz nennt Südtirol als Negativ-Beispiel

Österreich verlängert seinen Lockdown und Bundeskanzler Kurz nennt in seiner Pressekonferenz Südtirol als Negativ-Beispiel für Lockerungen.

Kurz nennt Südtirol als Negativ-Beispiel
ANSA/EPA/Lukas Barth-Tuttas

Österreich verlängert den Corona-Lockdown um weitere zwei Wochen. Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete dies auf seiner Presskonferenz in Wien damit, dass Mutationen der hoch ansteckenden britischen Virus-Variante bereits relativ stark in Österreich verbreitet seien. Kurz verwies aber auch auf Südtirol.

Südtirol als Negativbeispiel

Kurz nannte Lockerungen zu diesem Zeitpunkt "einen Leichtsinn", wenn nicht gar "Fahrlässigkeit", und verwies dabei auf Südtirol: Laut dem österreichischen Kanzler muss Südtirol heute nach nur zehn Tagen mit Lockerungen wieder "in den vollständigen Lockdown" zurück. Das bringe nichts. Hier die Passage der Rede im Wortlaut:

Ich weiß, dass viele jetzt sagen: Man sollte mutig sein, man sollte ein kalkuliertes Risiko eingehen und zumindest den einen oder anderen Öffnungsschritt wagen. Und, ich glaub', Sie alle kennen mich, ich bin eigentlich eher ein mutiger Mensch. Aber in diesem Fall wäre das nicht Mut, sondern es wäre Leichtsinn. Ich würde fast sagen: Das wäre Fahrlässigkeit. Südtirol hat am 7. Jänner geöffnet - und schließt heute wieder. Die Öffnung hat genau zehn Tage gedauert. Nach zehn Tagen kehrt Südtirol in den vollständigen Lockdown zurück. Und ich weiß aus vielen Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern, dass die Schließungen dramatisch sind. Aber auf-zu, auf-zu, eine Öffnung für eine Woche oder für zehn Tage - und dann so hohe Infektionszahlen, dass wir mit noch einer schlechteren Situation wieder schließen müssen und das vielleicht für noch längere Zeit - das bringt auch niemanden weiter.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz

Die Passage finden Sie ab Minute 6'30".

Rote Zone, aber gelbe Regelungen?

Die Aussagen des österreichischen Bundeskanzlers dürften für weitere Verwirrung sorgen. Denn Südtirol wurde von der Regierung in Rom zwar als Rote Zone eingestuft, zugleich hat Landeshauptmann Kompatscher aber klargestellt, dass bis auf Weiteres die Verordnungen des Landesgesetzes gelten. Kompatscher betonte im Morgengespäch am Samstag auf Rai Südtirol, man wolle im Austausch mit dem wissenschaftliche-technischen Komitee eine Neubewertung des Infektionsgeschehens erreichen (das Morgengespräch finden Sie hier). 

apa ka