Wieder Krawalle in den Niederlanden

Die Niederlande haben am Montagabend erneut schwere Ausschreitungen in Folge von aus dem Ruder gelaufenen Protesten gegen die Corona-Ausgangssperre erlebt.

Wieder Krawalle in den Niederlanden
Ansa/Foto
Hunderte gewaltbereite Jugendliche randalierten nach Polizeiangaben bis zum späten Montagabend in mehreren Städten und griffen die Polizei an.
 
Die Menschen hatten sich kurz vor Beginn der Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie in Stadtzentren versammelt. In großen Gruppen zogen sie plündernd und randalierend durch die Straßen. Unruhen wurden aus etwa zehn Städten gemeldet - darunter Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. Mehr als 151 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.

Bürgermeister: "Eine traurige Bilanz"

"Schamlose Diebe", klagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb über den Mob. In seiner Stadt waren unter anderem Geschäfte zerstört und geplündert worden.
 
"Wir konnten noch keine Bestandsaufnahme machen, aber es ist trotzdem eine traurige Bilanz", wurde er von der Zeitung "De Telegraaf" zitiert. In Den Bosch waren die Ereignisse nach einem Bericht eines Reporters des TV-Senders NOS "gehörig aus dem Ruder gelaufen".
 
Nach einem Feuerwerk sei eine sehr große Gruppe von Randalierern in die Stadt gezogen. "Auf der gesamten Strecke wurden Plünderungen begangen, Feuer gelegt, Autos zerstört, Geschäfte geplündert."
 
In Rotterdam wurden Polizisten nach Berichten von NOS von rund 100 Randalierern mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die mobile Einheit der Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Nach Polizeiangaben wurden in der Hafenstadt rund 50 Menschen festgenommen.
 
(apa/joi)