Ermittlungen

Benno Neumair: „Ich habe am Fischerteich angehalten, um zu entspannen.“

Eine 40-Minuten-Lücke im Alibi - wo war Benno Neumair in der Zeit vor 22:00 Uhr. Das sind die Versionen von Neumair und jene der Ermittler:

Benno Neumair: „Ich habe am Fischerteich angehalten, um zu entspannen.“
TGR Bolzano
Eine Pause am Fischerteich um kurz zu entspannen: Das ist die Version des Sohnes des verschwundenen Ehepaares aus Bozen. Die Staatsanwaltschaft hingegen vermutet, dass Benno Neumair, in den 40 Minuten zwischen dem Überfahren der Rombrücke und der Einfahrt in den Leiferer Tunnel, die Leichen seiner Eltern verschwinden ließ.

Der rekonstruierte Abend

Kurz nach neun Uhr am vierten Jänner erfassen die Verkehrskameras an der Bozner Rombrücke den Volvo mit Benno Neumair am Steuer. Er fährt Richtung Süden. Kurz nach zehn Uhr Abends wird der Wagen erneut aufgenommen, diesmal von den Verkehrskameras an der Einfahrt des Leiferer Tunnels. Eigentlich eine schnell zurücklegbare Strecke, Neumair benötigte dafür jedoch rund 40 Minuten. Während dieser Zeit waren außerdem sein Handy und jene seiner Eltern ausgeschaltet.

Die Versionen

Benno Neumair erklärt, er habe sich eine Pause gegönnt vor seiner Verabredung, er habe am Fischerteich zwischen Bozen und Pfatten angehalten. Die Vermutung der Ermittler jedoch ist eine andere: Benno Neumair soll in dieser Zeit entlang einer gesperrten Straße nach Pfatten gefahren sein, bis hin zur Mülldeponie Frizzi-Au. Dort soll er dann die Leichen von Peter Neumair und Laura Perselli an der Brücke in die Etsch geworfen haben.

Nun liegt es an den Ermittlern der Spurensicherung der Carabinieri RIS – sie müssen die Versionen widerlegen oder bestätigen.

Bis eine Leiche aus der Etsch bei diesen Temperaturen wieder auftaucht, könnte es übrigens bis zu einem Monat dauern, erklärte heute Felix Reggiani von der Berufsfeuerwehr Bozen.

tgr fm