EU-Industriekommissar Thierry Breton zeigte sich bei einer Anhörung im EU-Parlament an diesem Donnerstagabend betont optimistisch.
Nach massiven Lieferproblemen war die EU-Kommission heftig in die Kritik geraten. Um weitere Engpässe zu verhindern, hatte Kommissionschefin Ursula von der Leyen ihren Industriekommissar zum Leiter einer Taskforce ernannt, die in Zusammenarbeit mit den Pharmaunternehmen die Produktion aufstocken soll."Was wir im Moment sehen, ist sehr beruhigend. Alle Impfstoffhersteller verzeichnen steigende Ertragszahlen ihrer Produktionsstätten."
(Thierry Breton, EU-Industriekommissar)
Verzögerungen aufholen
Bei der Anhörung im Industrieausschuss des EU-Parlaments sprach Breton gemeinsam mit Vertretern der wichtigsten Impfstoffhersteller. Der Chef des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Astrazeneca, Pascal Soriot, nutzte die Gelegenheit ebenfalls, um Optimismus zu verbreiten:"Wir hoffen, dass wir die Verzögerungen bis Ende des zweiten Quartals aufholen können."
(Pascal Soriot, Astrazeneca)
Astrazeneca hatte Anfang des Jahres bedeutende Einschnitte bei seiner Impfstoffproduktion für die EU-Länder angekündigt. Die EU reagierte verärgert, weil das Unternehmen Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen belieferte. Später sagte Astrazeneca dann zu, der EU doch mehr Dosen zu liefern.
(zb/dpa)
Neuer Impfstoff im Mai
Der Chef des Tübinger Unternehmens Curevac, Franz-Werner Haas, dessen Impfstoff bisher noch nicht in der EU zugelassen ist, stellte eine Genehmigung des Mittels Ende Mai oder Anfang Juni in Aussicht. Bis dahin könnten nach Unternehmensangaben auch die Mittel der US-Hersteller Johnson & Johnson und Novavax in der EU eine Zulassung erhalten.EU: Impfziele erreichbar
Mit diesen Aussichten geht die EU-Kommission davon aus, ihre selbstgesetzten Impfziele erreichen zu können. Nach kommissionsinternen Berechnungen könnten demnach in der ersten Jahreshälfte 2021 bis zu 600 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden. Diese Menge würde ausreichen, um 70 Prozent der EU-Bevölkerung die für einen vollständigen Schutz nötigen zwei Dosen zu verabreichen.(zb/dpa)
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