Brenner

Lkw-Umleitungen gegen das drohende Chaos

Seit 3.30 Uhr wird der Güterverkehr bei Verona auf andere Alpenübergänge umgeleitet. So soll ein Verkehrschaos am Brenner vermieden werden.

Lkw-Umleitungen gegen das drohende Chaos
Ansa/EPA
Seit gestern sind strenge Kontrollen an der Grenze zwischen Tirol und Bayern in Kraft. Grund dafür ist die Verbreitung der südafrikanischen Mutation des Coronavirus in Tirol, Deutschland will die Ausbreitung dieser Variante, die als viel ansteckender gilt, eindämmen. Sogar Lkw-Fahrer müssen einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter ist als 48 Stunden. Staus schienen unausweichlich, Rückstaus auch.

Tirol dürfe nicht zum Parkplatz Europas werden, sagte Landeshauptmann Günther Platter und kündigte am Samstag an, die negativen Coronatests bereits am Brenner zu verlangen. Dann wäre wohl Südtirol zum Parkplatz geworden.

Ungewöhnliche Maßnahme

Um das zu verhindern, sind im Regierungskommissariat in Bozen ungewöhnliche Maßnahmen getroffen worden: Seit 3.30 Uhr wird der Güterverkehr schon bei Verona auf andere Alpenübergänge umgeleitet. Zudem hat der Südtiroler Zivilschutz schon in der Nacht hunderte Lkw-Fahrer am Autohof Sadobre bei Sterzing auf Corona getestet. Wer negativ war, konnte Richtung Brenner weiterfahren. Damit sollten Kontrollen am Brenner durch Tiroler Behörden überflüssig und ein Stau vermieden werden. 

"Manchmal überrascht es uns doch, wie das Prinzip einer Gegenseitigkeit jenseits der Grenze interpretiert wird."

Diego Cattoni, Geschäftsführer A22
Dennoch könnten derzeit nur 40 bis 50 Fahrzeuge pro Stunde in Richtung Norden weiterfahren, teilte die Brennerautobahngesellschaft am Vormittag mit, in Richtung Süden hingegen seien 300 bis 400 Fahrzeuge pro Stunde unterwegs. "Die Brennerautobahngesellschaft trägt ihren Teil zur Bewältigung dieser schwierigen Situation bei und wird dies auch in Zukunft tun", betonte Geschäftsführer Diego Cattoni, "auch wenn es uns manchmal doch überrascht, wie das Prinzip einer Gegenseitigkeit jenseits der Grenze interpretiert wird."
Trotz der getroffenen Maßnahmen staut sich der Verkehr auf der Brennerautobahn. In Richtung Norden staut sich der Lkw- Verkehr wegen Überlastung. Auf der Nordspur bei der Auffahrt A4 bis nach Verona-Nord stauen sich ebenso die Lastwagen. Die Tiroler Polizei dagegen meldet: "Wir haben momentan keine Probleme auf der A12 und der A13."

apa/bs/ep
Auf dem Autohof Sadobre bei Sterzing sind hunderte Lkw-Fahrer auf das Coronavirus getestet worden. Rai Tagesschau
Auf dem Autohof Sadobre bei Sterzing sind hunderte Lkw-Fahrer auf das Coronavirus getestet worden.