Corona-Impfungen

AstraZeneca: Deutschland und Großbritannien impfen weiter

Deutschland und Großbritannien halten am AstraZeneca-Impfstoff fest. Die Arzneimittelbehörde EMA habe ihn als sicher eingestuft.

AstraZeneca: Deutschland und Großbritannien impfen weiter
Ansa
Deutschland und Großbritannien halten an dem Einsatz des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca fest. Die Meldungen würden sehr ernst genommen und die Datenlage ständig geprüft, sagte ein Sprecher des deutschen Gesundheitsministeriums. Derzeit werde der von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA als sicher eingestufte Impfstoff weiter verwendet. Auch Großbritannien nutzt weiter den Corona-Impfstoff von AstraZeneca.

Genaue Prüfung 

"Wir prüfen die Berichte genau, aber angesichts der großen Anzahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise auftreten können, deuten die verfügbaren Beweise nicht darauf hin, dass der Impfstoff die Ursache ist", sagte Phil Bryan von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA). Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte ebenfalls erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.

Zuletzt hatte sich die Impfkommission in Großbritannien für einen vorübergehenden Stopp der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, das der britisch-schwedische Konzern AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Zuvor hatten einige europäische Länder wie die Niederlande, Irland oder Dänemark Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca vorerst ausgesetzt. In Dänemark und Norwegen waren einzelne Fälle bekanntgeworden, in denen schwere Blutgerinnsel nach der Verabreichung des Impfstoffs auftraten. In Italien hat das Piemont zuletzt die Impfungen mit AstraZeneca ebenfalls ausgesetzt. In Biella war ein Lehrer nach der AstraZeneca-Verabreichung gestorben. Am Freitag hatte die Arzneimittelbehörde AIFA die Verabreichung einer bestimmten Charge von AstraZeneca gestoppt, nachdem zwei Soldaten und ein Polizist auf Sizilien gestorben war. Die Ermittlungen laufen.
 

EMA und AIFA: Keine Auffälligkeiten

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.  Auch der Pharmakonzern AstraZeneca wiest erneut Sorgen über die Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurück. Eine sorgfältige Analyse der Sicherheitsdaten von mehr als 17 Millionen Geimpften in der EU und Großbritannien habe keine Belege für ein höheres Risiko für Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und Thrombozytopenie geliefert, teilte der britische-schwedische Konzern am Sonntag in London mit. Damit bezieht sich das Unternehmen nun auf noch mehr Datensätze.

Südtirol impft weiter

In Südtirol wird derzeit weiter nach Plan geimpft. Der Immunologe Bernd Gänsbacher forderte erneut die zeitweilige Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca. 

apa ka