Pandemie

Italien in der dritten Coronawelle?

Die Positivitätsrate ist auf 7,7 Prozent gestiegen, auch wegen der Mutationen. Besonders betroffen sind die Lombardei, Venetien und Kampanien.

Italien in der dritten Coronawelle?
Ansa
Die Coronavirus-Pandemie lässt in Italien nicht locker. Wie auch in anderen europäischen Ländern gibt es Warnungen vor einer dritten Coronavirus-Welle, und auch Anzeichen dafür. Besonders viele neue Fälle gibt es in der Lombardei, Venetien und Kampanien. 

Positivitätsrate steigt

Mehr als 13.000 neue Fälle und ein Anstieg der Positivitätsrate auf 7,7 Prozent wurden am Montag Abend bekanntgegeben. Dazu kamen 246 Todesopfer, am Vortag waren es 192.  Die Zahl der in den Krankenhäsuern behandelten Patienten stieg unterdessen von 18.638 auf 19.112.  Auf den Intensivstationen wurden 2.289 Personen behandelt, das sind 58 mehr als am Vortag. 170.633 Abstriche wurden genommen und 7,7 Prozent davon fielen positiv aus.

Dritte Welle mit Mutationen? 

Markant sind die Zuwächse an Krankenhauspatienten in mehreren Provinzen in der Lombardei, in Venetien und in Kampanien. Dort sollen bereits bis zu 50 Prozent der Fälle auf die verschiedenen Corona-Mutationen zurückzuführen sein. 

In der Lombardei liegt die Positivitätsrate bereits über 10 Prozent. Dort treten daher verschärfte Maßnahmen in Kraft, unter anderem werden in vielen Gemeinden die Grundschulen und Kindergärten geschlossen.  

Einen neuen Höchststand an Infektionen erwarten Experten zudem für Mitte März. Auch deshalb sprechen immer mehr Fachleute von einer laufenden dritten Welle. 

Impfen hat Vorrang

Bislang sind 1,4 Millionen Personen in Italien vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden. 4,3 Millionen haben zumindest eine Impfdosis erhalten. Die neuesten Daten dazu finden sie hier.  Italien hat unterdessen auch einen klinischen Test mit einem eigenen Corona-Impfstoff begonnen. "Covid-eVax" heißt das Vakzin, das von den italienischen Pharmakonzernen Takis und Rottapharm entwickelt wurde. Der erste gesunde Freiwillige einer Gruppe von 80 Personen wurde am Montag im Krankenhaus San Gerardo di Monza mit dem Serum geimpft
Ministerpräsident Mario Draghi hat zudem den Sonderbeauftragten für die Pandemie-Bekämpfung Arcuri abgesetzt, der wegen der Impfkampagne in Kritik stand. Als neuer Sonderkommissar für die Pandemie soll nun der Militärgeneral Francesco Paolo Figliuolo die Impfkampagne leiten.